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Uganda: Polizei misshandelt Straßenkinder

Meldung vom 22.07.2014

In Uganda werden Straßenkinder oftmals von denjenigen Instanzen misshandelt, die sie eigentlich schützen sollten. Das betrifft vor allem die Polizei. Obdachlose Kinder werden von den Sicherheitsbeamten nicht vor Übergriffen und vor anderer Gewalt geschützt, dokumentiert Human Rights Watch in einem gerade veröffentlichten Bericht.

In allen städtischen Gebieten Ugandas wird Straßenkindern Gewalt angetan und sie werden oft sexuell missbraucht. Die nationalen und regionalen Behörden sollen organisierten Razzien gegen Straßenkinder beenden. Die Polizisten und andere Personen, die die Kinder misshandeln, sollen bestraft werden. Auch soll den betroffenen Kindern ein Zugang zu Bildung und zum Gesundheitssystem geschaffen werden.

Der 71-seitige Bericht „Where Do You Want Us to Go? Abuses against Street Children in Uganda“ (Wohin wollt ihr, dass wir gehen? Missbrauch von Straßenkindern in Uganda) erfasst Menschenrechtsverletzungen an Straßenkindern durch Polizisten und lokale Regierungsbeamte. Auch Misshandlungen durch Mitglieder der örtlichen Gemeinschaft und durch ältere obdachlose Kinder oder Erwachsene werden dort nachgewiesen.

Polizisten und andere Beamte, darunter auch Beamte der Kampala Capital City Authority (KCCA) haben Kindern Schläge erteilt, ihnen Geld abgenommen und sie willkürlich nach gezielten Razzien ins Gefängnis gesperrt. In den Gefängniszellen erlitten die Kinder weiteres Leid und wurden zu Zwangsarbeiten genötigt. So mussten sie beispielsweise die Zellen anderer Insassen und weitere Räumlichkeiten der Polizeiwache saubermachen. Auf der Straße werden die Kinder von älteren obdachlosen Kindern oder von obdachlosen Erwachsenen schikaniert, bedroht, vergewaltigt, ausgebeutet und zum Drogenkonsum gezwungen. Die Täter werden nicht zur Verantwortung gezogen.

„Die Behörden in Uganda sollen obdachlose Kinder beschützen und ihnen helfen, anstatt sie zu verprügeln und sie in Zellen mit Erwachsenen zu stecken”, so Maria Burnett, Afrika-Expertin von Human Rights Watch. „Die Regierung soll willkürliche Razzien gegen Straßenkinder beenden und die Kinder vor Gewalt und Missbrauch schützen.”

Human Rights Watch zeigte auf, wie Polizisten und andere Beamte Straßenkinder nachts behandeln, sie mit Schlagstöcken, Peitschen oder Drähten traktieren, um das wenige Geld von ihnen zu erbeuten, das sie durch Betteln eingenommen haben. Oder sie werden einfach fürs Herumtreiben bestraft. Manche Kinder liefern das wenige Geld aus, das sie haben, um nicht noch weitere Misshandlungen oder eine Festnahme erdulden zu müssen. Viele Straßenkinder bezeugen, dass sie Furcht vor den Behörden hätten und sie von der Polizei nur Gewalt und nicht Schutz kennengelernt haben.

Human Rights Watch fordert, dass Ugandas Regierung die Razzien und die Menschenrechtsverletzungen an Straßenkindern sofort unterbindet und die gewalttätigen Übergriffe an obdachlosen Kindern überprüft. Anstatt Straßenkinder wie Kriminelle zu behandeln, soll die Regierung gegen jene vorgehen, die die wahren Täter sind, auch wenn es sich dabei um Polizisten und andere Beamte handelt.

Die internationalen Partner sollen sich aktiv gegen die Razzien und die Polizeigewalt an Straßenkindern einsetzen. Zudem sollen sie sich mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zusammensetzen, so dass Schutzsysteme für Kinder geschaffen werden. Geberländer sollen Organisationen und Maßnahmen im ganzen Land finanzieren, deren Ziel es ist, Straßenkinder zu unterstützen.

Gebende Hände unterstützt ein großes Heim für Straßenkinder in Uganda – Caleb's Homes. Caleb, der Leiter dieser Einrichtung, war selbst einmal Straßenkind, wurde aber von dem Straßenleben befreit und dient nun mit ganzem Herzen diesen Kleinen, die in seinem Heim Sicherheit, Nahrung und Bildung erhalten.


Weiterführende Informationen

 Uganda: Wie hilft Gebende Hände?




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Human Rights Watch“, hrw.org

Schlagwörter: Uganda, Straßenkinder, Missbrauch, Polizei, Razzien, Vergewaltigung, Schläge, Gewalt, Festnahme, Kinder, Kinderrechte, Menschenrechte, Straßenleben, Menschenrechtsverletzungen, Human Rights Watch