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Afghanistan: Cousin von Karzai stirbt bei Selbstmordattentat

 
Meldung vom 30.07.2014

Ein besonders hinterlistiges Attentat wurde auf den Cousin des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai verübt. Der Selbstmordattentäter kam als Gast in das Haus von Hashmat Karzai, in seinem Turban war Sprengstoff versteckt. Bei der Explosion ist der Cousin von Präsident Karzai in den Tod gerissen worden. Die Tat könnte das Chaos um die Wahl weiter negativ beeinflussen.

Hashmat Karzai, ein Vetter von Afghanistans Präsident Hamid Karzai, ist am Dienstag (29.07.2014) durch einen Selbstmordanschlag getötet worden. Der Täter kam als Gast getarnt zum Haus von Hashmat Karzai in der Nähe der Stadt Kandahar, um bei dem religiösen Fest des Fastenbrechens mitzufeiern.

Als die beiden sich zur Begrüßung umarmten, ließ der Mann einen Sprengsatz detonieren, den er unter seinem Turban versteckt hatte. Außer Hashmat Karzai und dem Täter kam kein anderer zu Schaden. Für die Tat zeigte sich bislang keine Gruppierung verantwortlich.

Im Präsidentschaftswahlkampf hatte Hashmat Karzai zunächst Hamid Karzais Bruder Kajum unterstützt. Nachdem dieser seine Kandidatur fallen gelassen hatte, schloss Hashmat Karzai sich dem Team von Aschraf Ghani an. Ghani war bei der Stichwahl um das Amt Mitte Juni der Hauptgegner Abdullah Abdullahs.

Der Mord an Ghanis engem Vertrauten ist ein weiterer Rückschlag im Chaos um die Wahl. Während alle Afghanen gehofft hatten, die Wahl würde sich als Meilenstein für die erste friedliche Machtübergabe in der Geschichte des Landes entwickeln, entgleist die Abstimmung seit Wochen immer mehr in ein Desaster. Zunächst warfen sich beide Kandidaten vor, die Wahl gefälscht zu haben und kündigten gewaltsame Proteste an.

Erst durch eine langwierige Vermittlung des US-Außenministers John Kerry erzielte man eine Einigung: So soll der Verlierer der Stichwahl, die derzeit noch einmal komplett neu ausgezählt wird, als eine Art Vizepräsident in der neuen Regierung eingesetzt werden. Dafür muss in den kommenden zwei Jahren in der afghanischen Verfassung eine Änderung vorgenommen werden.

Durch die Abmachung soll gewährleistet werden, so jedenfalls die Erklärung von westlichen Diplomaten, dass keiner der Kandidaten als Verlierer angesehen wird, da dies in der afghanischen Gesellschaft eine große Schmach bedeutet.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Cousin, Hamid Karzai, Hashmat Karzai, Selbstmordattentat, Selbstmordanschlag, Gast, Fest, Haus, Fastenbrechen, Detonation, Sprengsatz, Turban, Wahlkampf, Stichwahl, Abzählung, Chaos, Rückschlag, John Kerry, Aschraf Ghani, Abdullah Abdullah, Kandahar