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Uganda/Kongo: Blauhelme sehen Massakern zu ohne einzugreifen

Meldung vom 05.02.2009

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat massive Kritik an den UNO-Soldaten im Nordost-Kongo ausgesprochen. Die Rebellen überziehen Dörfer mit Brandstiftung und Verwüstung. Sie schneiden den Menschen die Kehlen durch oder hacken sie mit Macheten nieder. Kinder verschleppen sie manchmal, um sie als Soldaten und Sexsklaven zu missbrauchen. Manchmal aber auch nicht.

Ein vierjähriges Mädchen wurde nach einem der Überfälle in der Provinz Haut-Uélé im Nordosten des Kongo mit schweren Halsverletzungen zur Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gebracht: Die Rebellen der Widerstandsarmee des Herrn (LRA) hatten versucht, dem Kind den Kopf abzuschlagen.

Der ugandische LRA-Führer Joseph Kony hält sich seit längerem im nordostkongolesischen Urwald verborgen. Er rächt sich verstärkt an der Bevölkerung in der Umgegend, seitdem sich im Dezember Truppen aus dem Kongo, dem Südsudan und Uganda gegen ihn verbündet haben.

Seit Weihnachten wurden mehr als 50 Dörfer von den Rebellen überfallen, 900 Menschen massakriert. 100.000 befinden sich bereits auf der Flucht. Ärzte ohne Grenzen rechnet mit weiteren Massakern. Niemand käme den Zivilisten zu Hilfe, um sie zu schützen: „An vielen Orten sind die Menschen völlig abgeschnitten“, meint Charles Gaudry, Koordinator der Organisation in der Provinzstadt Dungu. „Sie haben wahnsinnige Angst und verteidigen sich notdürftig mit Speeren und Bögen.“

Scharfe Einwände hat die Organisation jetzt gegen das Vorgehen der UN-Friedensmission Monuc geäußert: Die Blauhelme sähen untätig zu, „während die Bewohner von Haut-Uélé systematisch massakriert werden“, erklärt Marc Poncin, Verantwortlicher für den Kongo-Einsatz von Ärzte ohne Grenzen. Sie hätten „nie eingegriffen, um die Bevölkerung zu schützen“. Ein Monuc-Sprecher verteidigt die Truppe: Die Mission bemühe sich, „das Beste innerhalb ihres Mandats“ zu tun.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Presse“, diepresse.com