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Südsudan: China entsendet 850 Soldaten zur Unterstützung der UN

Meldung vom 01.08.2014

China verfolgt wirtschaftlich schon viele Projekte in Afrika. Dabei wird Chinas Politik der moralischen Nichteinmischung in Regierungsbelange von den afrikanischen Staaten sehr geschätzt. Nun greift China auch militärisch ein – und zwar im Südsudan. Schlägt China damit einen neuen Kurs ein?

China schickt derzeit ein Infanteriebataillon mit 850 Soldaten zur Verstärkung der United Nations Mission in the Republic of South Sudan (UNMISS). Dort sollen die Blauhelme die Truppenpräsenz der Vereinten Nationen substantiell verstärken.

Der Schutz der Zivilbevölkerung steht mit der Resolution 2155 (2014) ganz oben auf der Prioritätenliste der UN. Bereits am Heiligabend 2013 beschloss der Sicherheitsrat die Verstärkung der Mission um 5.500 auf dann 12.500 Soldaten. Doch auch ein halbes Jahr später konnte nicht einmal die Hälfte dieser Verstärkung zusammengetrommelt werden.

Dem Krieg im Südsudan widmen sich die deutschen Medien wenig. Nicht ganz zu Unrecht: Abgesehen von humanitären Gesichtspunkten hat die Bundesrepublik keine politischen und wirtschaftlichen Interessen im Südsudan. Daher ist ein militärischer Einsatz nicht lohnenswert.

Ganz im Gegensatz dazu steht China! Mehr als ein Jahrzehnt schon ist Chinas Expansion als dominierender Handelspartner vieler afrikanischer Staaten zu beobachten. Das asiatische Land interessiert sich für diese Länder, die zwar arm an Wohlstand und Entwicklung, aber reich an Bodenschätzen sind. Die Zusammenarbeit ist geschäftsorientiert, denn die chinesische Außenpolitik versucht erst gar nicht, zu verbergen, dass es um Geschäfte und vor allem um die Ausbeutung von Rohstoffquellen geht.

Diese Ehrlichkeit ist entwaffnend: Auf schöne moralische Versprechen, die armen Menschen unterstützen zu wollen oder die Demokratie zu fördern und darüber hinaus ganz Afrika zu retten, verzichtet China. Rein nationale Interessen stehen im Vordergrund.

Der chinesische Ansatz wird durchaus von vielen afrikanischen Nationen begrüßt. Die Beschränkung auf eine rein geschäftliche Basis bedeutet nämlich auch, dass die chinesische Politik nicht in innerafrikanische Angelegenheiten eingreifen will.

Der Südsudan ist ein typisches Beispiel für einen afrikanischen Staat, der völlig unterentwickelt ist, aber reiche Ölreserven vorweisen kann. Dorthin hat China schon seine Finger ausgestreckt. In den beiden großen Ölkonsortien Greater Nile Petroleum Operating Company und Dar Petroleum Operating Company sind als Hauptanteilseigner chinesische Firmen mit 40 bzw. 41 Prozent eingetragen. Von den Erdölexporten zwackt sich China dann konsequenterweise 80 Prozent ab.

Deswegen schickt China nun Soldaten in den Südsudan und verlässt damit seinen Grundsatz des Nichteinmischens. Grund war die völlige Stilllegung der Erdölförderung bei der Abyei-Krise 2012. China ist nun direkt in den Konflikt verwickelt. Dazu tragen auch die vor Ort arbeitenden chinesischen Staatsbürger bei und die millionenschwere Investitionen, die es zu verteidigen gilt.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de

Schlagwörter: Südsudan, China, Soldaten, Infanteriebataillon, UNMISS, UN, Verstärkung, Expansion, Handelspartner, Erdöl, Ressourcen, Rohstoffe, Investitionen, Moral, Nichteinmischung, Bürgerkrieg