Philippinen: Philippinische Regierung ruft Landsleute aus Libyen zurück

Meldung vom 04.08.2014

Da sich die Gewalt in Libyen immer mehr zuspitzt, hat die Regierung in Manila die tausenden philippinischen Arbeiter in dem Bürgerkriegsland erneut zur Ausreise aufgefordert. Das Außenministerium machte darauf aufmerksam, dass den rund 13.000 Philippinern in Libyen immer weniger Ausreisewege offen stünden. Der Grenzübergang nach Ägypten sei schon lange verbarrikadiert und auch der Übergang nach Tunesien sei nach einem Schusswechsel am Freitag (01.08.2013) geschlossen worden, sagte Außenminister Albert del Rosario. Bald stünde nur noch der Seeweg frei, um aus dem Land zu fliehen.

Manila hat auf Regierungskosten ein Schiff losgeschickt, das in den kommenden Tagen von Malta aus nach Bengasi und Misrata fahren und auch Tripolis ansteuern soll. Es soll rund 1.500 Menschen pro Fahrt aufnehmen können. Viele Philippiner sind sich jedoch unsicher, ob sie Libyen verlassen sollen. Ihr Einkommen steht auf dem Spiel und zuhause fürchten sie die Arbeitslosigkeit. Die Philippinen hatten ihre Bürger bereits am 30. Mai zum Verlassen des Landes aufgerufen. Nach der Enthauptung eines philippinischen Bauarbeiters in Bengasi machten sie im Juli die Ausreise ihrer Gastarbeiter zur gesetzlichen Pflicht, doch dem gehorchten bisher nur rund 800 Bürger.

Der britische Botschafter Michael Aron gab an, er verlasse „widerstrebend“ Tripolis, nachdem sich die Kämpfe in das Gebiet seiner Residenz verlagert hatten. Die Botschaft will am Montag (04.08.2014) vorläufig schließen. In Tripolis leisten sich rivalisierende Milizen seit Wochen Gefechte. Islamistische Milizen setzen alles daran, den internationalen Flughafen aus den Händen der rivalisierenden Sintan-Miliz zu entreißen. Der Flugbetrieb musste deshalb gestoppt werden. Auch in Bengasi kam es zu blutigen Kämpfen. In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Bürgerkrieg.


Quelle: „Deutschland today“, www.dtoday.de