Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Global: USA-Afrika-Gipfel – Obamas Geschäftsinteressen

 
Meldung vom 08.08.2014

Der große USA-Afrika-Gipfel, zu dem US-Präsident Barack Obama viele afrikanische Spitzenpolitiker eingeladen hatte, erwies sich als profitabel für alle Seiten. Es wurden Geschäfte im Wert von fast 25 Milliarden Euro abgeschlossen – ein positives Resultat, über das sich Obama freut. Die Veranstaltung war der größte Gipfel dieser Art, den die USA bisher ausgerichtet haben. Aber dient er auch den Afrikanern?

Peter Mutharika ist sich noch nicht sicher, worauf er sich jetzt freuen kann. Mutharika ist der gerade im Amt bestätigte Präsident von Malawi. Er hat auf dem Gipfel erfahren, dass die USA in Afrika 33 Milliarden Dollar anlegen wollen, umgerechnet fast 25 Milliarden Euro. Wie viel davon nach Malawi fließen wird – völlig ungewiss. „Ganz egal, was passieren wird, es wird positiv sein. Ich kann mir nicht vorstellen, warum es negativ sein sollte“, gibt sich Mutharika überzeugt.

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Erde, die Bevölkerung kämpft mit Aids, die Wirtschaft tritt auf der Stelle. Aber der Präsident hat in Washington wichtige Geschäftsleute kennen gelernt, zum Beispiel den Vertreter von Walmart, dem weltgrößten Supermarkt-Betreiber: „Sie wollen Game vergrößern, ihre örtliche Supermarkt-Kette, sie wollen örtlich Lebensmittel anbauen, sie wollen Strom erzeugen“, berichtet er.

Für solche Geschäfte sollte der Gipfel die Grundlage bieten, dafür hatte US-Präsident Barack Obama Mutharika und fast fünfzig andere Staats- und Regierungschefs zusammengerufen. Der berühmte rote Teppich wurde ausgerollt und die Gäste erwartete ein großes Gala-Dinner. Obama hat die Geladenen nach allen Regeln der diplomatischen Kunst umworben. „Der Präsident war sehr fair, sehr geduldig, er fühlt sich der Sache verpflichtet“, lobt Mutharika: „Obama hat ein Gespür für unsere Bedürfnisse in Afrika.“

Dabei vergisst er aber keineswegs die Bedürfnisse der eigenen Wirtschaft: Afrika erlebt derzeit einen Image-Wandel. Der Kontinent wird nicht mehr als Problem-Zone gesehen, sondern als Absatzmarkt der Zukunft. Bislang waren vor allem China, aber auch Europa Vorreiter dieser Geschäfte. Obama hat nun den Startschuss zum Aufholen gegeben. „Die 33 Milliarden Dollar Investitionen werden Afrikas Entwicklung vorantreiben und bei uns in Amerika Zehntausende Jobs fördern.“

Bei diesem Gipfel hatte ganz klar die Wirtschaft den Vorrang. Die Probleme in Afrika wurden nebenher besprochen. Die USA wollen gegen Terroristen angehen und die Sicherheit erhöhen, die eigenen Soldaten sollen aber zu Hause bleiben. Den Afrikanern soll Unterstützung nach dem Konzept Hilfe zur Selbsthilfe zukommen: „Es geht nicht nur um bessere Ausrüstung und Training. Es geht auch darum, dass die Sicherheitskräfte professioneller werden, damit sie die Bevölkerung nicht entfremden“, unterstrich Obama.

Der Schwerpunkt „Wirtschaft“ des Gipfels brachte Menschenrechtler auf. So kam es zu Demonstrationen vor einem Hotel in der Washingtoner Innenstadt. Innen dinierte die Delegation von Nigeria, vor der Tür versammelten sich mehrere Dutzend Demonstranten. Sie gemahnten an die rund 200 Mädchen, die in Nigeria von den Islamisten Boko Haram entführt wurden und aller Wahrscheinlichkeit wie Sklavinnen an Meistbietende verkaut wurden. Ihr Schicksal ist aber immer noch ungewiss.

Der Gipfel habe dazu nichts geäußert, darum wollen sie dem Problem eine Stimme verschaffen, sagte die Organisatorin Omolola Adele-Oso aus Nigeria. Die alltägliche Gewalt ziehe auch die Wirtschaft in Mitleidenschaft, das Problem müsse behoben werden: Man könne nicht über gemeinsamen Handel diskutieren, wenn viele Leute unter der Armutsgrenze leben, nicht zur Schule können und wenn sie um ihr Leben bangen müssen. „Ist es ein Geschäft für die Länder oder doch nur ein Geschäft für die USA?“, wagt Adele-Oso skeptisch zu fragen. Das müssen die Wirtschaftsprogramme von Präsident Obama jetzt in der Praxis zeigen: Dass sie nicht nur die Gewinne der US-Konzerne fördern, sondern wirklich dazu dienen, das Leben in Afrika zu entwickeln.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Globale Projekte, USA-Afrika-Gipfel, Barack Obama, Präsidenten, Afrika, Kontinent, Absatzmarkt, Wirtschaft, Handel, Investitionen, 33 Millionen Dollar, Menschenrechte, Geschäfte, Mädchen, Nigeria, Boko Haram, Demonstration, China, Europa, Entwicklung