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Haiti: Auf den Wellen kurze Zeit das Elend vergessen – Wenn haitianische Kinder surfen

Meldung vom 08.08.2014

Auf Haiti haben die Kinder immer noch wenig Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Die meisten haben nur den täglichen Überlebenskampf vor Augen. Viele gehen nicht zur Schule. Da ist es ein Segen, wenn Ausländer kommen und ihnen auf ihren mitgebrachten Surfbrettern das Surfen beibringen.

Inzwischen können die Kinder surfen. Die meisten kommen nach der Schule, eine Gruppe von einem Dutzend oder mehr, um auf ihren Brettern die Wellen in den azurblauen Gewässern vor Kabic Beach unweit von Jacmel, der kulturellen Hauptstadt des Landes, zu bezwingen. Als sie jünger waren, haben sie dafür weggeworfene Holzplanken verwendet, die sie in der Nähe der Küste gefunden hatten. Darauf konnten sie aber nur liegen und auf den Wellen paddeln.

Dann trafen die Ausländer ein, die ihnen echte Bretter schenkten und ihnen beibrachten, auf ihnen zu stehen. Jetzt sieht es bei den Kindern so leicht aus, als ob sie schon immer auf den Brettern standen. Die meisten sind inzwischen Mitglieder von Surf Haiti, einer kleinen Organisation, die andere Einheimische im Surfen trainiert, Unterricht für die Touristen anbietet, Boards vermietet und den Strand säubert.

Die Gruppe, die 23 Mitglieder im Alter von 11 bis 21 Jahren umfasst, wurde im Jahr 2010 hier an der Südküste Haitis ins Leben gerufen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den lokalen Kindern zu helfen, von den Touristen, die von den Stränden, Riffen und den hohen Wellen angelockt wurden, zu profitieren. Vor nicht langer Zeit war das Surfen am Kabic Strand völlig unbekannt.

Ken Pierce, ein Arzt aus Hawaii, flog ein paar Wochen nach dem Erdbeben 2010 als Katastrophen-Arzt zum ersten Mal nach Haiti. Später ließ er sich als Direktor in einem Waisenhaus in Cyvadier, in der Nähe von Jacmel, nieder. Als er den Strand entdeckte, fragte Pierce, der seit seiner Jugend gesurft hat und ein Brett aus seiner Heimat in Kauai dabei hatte, die Bevölkerung aus. Aber niemand hatte jemals gesehen, dass jemand in der Brandung an den heimischen Stränden surft.

„Das erste Mal, als ich hinaus paddelte, an einer Stelle in der Nähe von Kabic – jetzt als Pierce-Point bekannt – waren die Felsen übersät mit Kindern und Erwachsenen, die mir begeistert zujubelten“, berichtet er. Als ich fertig war, fragte ich sie, ob sie auch surfen lernen wollten. Die Antwort war ein jubelndes Ja.

Von seinem nächsten Heimatbesuch brachte Pierce mehrere Surfbretter mit und begann, die einheimischen Kinder zu lehren. Sehr schnell wurde daraus etwas Größeres: Mit einem hawaiianischen Landsmann namens Alan Potter gründete er Surf Haiti. Heute floriert der kleine Betrieb. Und immer neue Kinder kommen dazu. Pierce freut sich, denn er weiß: Wenn sie surfen, vergessen sie für eine Weile ihren tagtäglichen Überlebenskampf.




Quelle: „Karibik News“, www.karibik-news.com

Schlagwörter: Haiti, Kinder, Surfen, Elend, Überlebenskampf, Surfbrett, Strände, Karibik, Tourismus, Ablenkung, Orientierung, Sport, Kabic, Jacmel, Surf-Schule