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Afghanistan: Politische Possenspiele

Meldung vom 12.08.2014

Die afghanischen Präsidentschaftskandidaten tragen nach außen Versöhnung zur Schau. Doch die alte Zwietracht hinter den Kulissen lässt sich nicht zurückdrängen. Die Konkurrenten ums afghanische Präsidentenamt reichten sich auf der Weltenbühne die Hände und besänftigten ihre Landsleute, während der zur Krisenbewältigung herbeigeeilte US-Außenminister John Kerry zustimmend im Hintergrund lächelte – zum wiederholten Mal.

Kandidat Abdullah Abdullah, der sich um den Wahlsieg gebracht sieht, erklärte großspurig: „Ich betone, wir stehen voll hinter der Überprüfung der Wahlurnen und werden das Ergebnis akzeptieren.“ Ashraf Ghani, von der Wahlkommission provisorisch zum Wahlsieger erkoren, sagte: „Wir müssen weg von einer Politik der Patronage und hin zu einer Politik der Prinzipien.“

Tatsächlich aber spielt sich erneut eine afghanische Erfahrung ab, die in der zweiten Hälfte der 90er Jahre dem deutschen Diplomaten Norbert Holl als damaligen UN-Sondergesandten für Afghanistan alle Kräfte raubte. Am Hindukusch wird der Wert einer Vereinbarung nicht beim Handschlag ersichtlich, sondern erst nach dem Verlassen des Konferenzortes.

Kaum war US-Außenminister Kerry von Kabul zum nächsten Konflikt geeilt, meldete sich die alte Zwietracht wieder zurück. „Wir haben keine klassische Machtteilung beschlossen“, ruderte der ehemalige Weltbank-Angestellte und afghanische Finanzminister Ghani zurück. Abdullah dagegen gab sich immer noch siegesgewiss: „Jetzt wird der Verlierer in den kommenden Jahren nicht mehr alles kaputtmachen wollen.“

Den Afghanen wäre eher geholfen, wenn sie endlich den Namen von Sieger und Verlierer genannt bekommen. Vor allem aber würden sie liebend gerne in Erfahrung bringen, worauf die Streithähne sich geeinigt haben wollen. Bislang liefern weder Ghani noch Abdullah, Kerry oder gar die UN Informationen über die „Vereinbarung auf dem Boden der Verfassung“.

Offiziell mitgeteilt wurde nur, dass der Sieger der Wahl Präsident, der Verlierer eine Art Premierminister wird. Wie die genauen Aufgabenbereiche der beiden und die Machtteilung aussehen sollen, bleibt derzeit ebenso eine Fata Morgana wie das korrekte Wahlergebnis. Ende August soll es nach Überprüfung von 23.000 Wahlurnen bekannt gegeben werden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Rundschau“, FR-online.de

Schlagwörter: Afghanistan, Wahl, Präsident, Abdullah Abdullah, Ashraf Ghani, Streithähne, John Kerry, Inszenierung, Wahlergebnis, Konflikt, Wahlkommission