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Afghanistan: Serie von Attentaten erschüttert Kabul

 
Meldung vom 12.02.2009

Es war einer der heftigsten Angriffe der Taliban seit deren Sturz im Jahr 2001 durch die US-geführten Truppen: Bei einer Abfolge von Anschlägen auf drei Regierungsgebäude in Kabul rissen Selbstmordattentäter mindestens 19 Menschen in den Tod. Schwerbewaffnete Kämpfer stürmten kurz hintereinander die Ministerien für Justiz und Gesundheit sowie das Gebäude der Gefängnisverwaltung. Mindestens acht Extremisten kamen zusätzlich zu den 19 Opfern ums Leben.

Für die Anschläge einen Tag vor dem Besuch des neuen US-Sondergesandten Richard Holbrooke zeigten sich die Taliban verantwortlich. Zunächst war nur von sieben Selbstmordattentätern die Rede gewesen, die eine Anschlagswelle in der Hauptstadt auslösen sollten. Schließlich sprachen die Taliban von 16 Kämpfern. Die noch lebenden Attentäter hielten sich in der Stadt auf und erwarteten Anweisungen. „Die Angriffe auf das Justizministerium und die Gefängnisverwaltung waren die Rache für die Misshandlung von gefangenen Taliban“, erklärte der Sprecher.

Mehrere Bewaffnete griffen am Morgen das Justizministerium im Stadtzentrum in der Nähe des Präsidentenpalasts und feuerten Schüsse ab. Der Minister und Angestellte des Ministeriums verschanzten sich stundenlang vor den Angreifern in ihren Büros. In den Straßen brach Chaos aus. Hunderte Menschen liefen in Panik aus dem Kampfgebiet, Ladeninhaber verbarrikadierten ihre Geschäfte.

In einem nahezu zeitgleichen Doppelanschlag drangen zwei Selbstmordattentäter in ein Gebäude der Gefängnisverwaltung im Norden Kabuls ein. Augenzeugen gaben an, ein Angreifer habe auf Polizisten am Eingang des Gebäudes der Gefängnisverwaltung geschossen. Der Mann habe sich in die Luft gesprengt, als die Beamten die Schüsse erwiderten. Der zweite Angreifer ließ einen Sprengsatz in der Nähe des Haupteingangs detonieren. Die Fenster des Gebäudes zersplitterten, der Eingang des Gebäudes wurde vollkommen zertrümmert. Ein weiterer Angreifer wurde bei seinem Angriff vor dem Bildungsministerium erschossen.

Die Sicherheitskräfte waren offenbar so überrumpelt, dass sie es bis zum Abend nicht schafften, die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Der Bevölkerung wurde geraten, ihre Häuser nicht zu verlassen und Fahrten durch Kabul zu vermeiden. Soldaten wurden in der Stadt positioniert.

Mit den Anschlägen strebten die Taliban offenkundig an, ihre Schlagkraft unter Beweis zu stellen, während die neue US-Regierung die Aufstockung ihrer Truppen in Afghanistan plant. US-Präsident Barack Obama werde wahrscheinlich innerhalb weniger Tage darüber entscheiden, kündigte Verteidigungsminister Robert Gates an. Man rechnet damit, dass Obama die Entsendung von bis zu drei zusätzlichen Brigaden mit insgesamt 12.000 Soldaten nach Afghanistan befehlen wird. In den kommenden 12 bis 18 Monaten sollen parallel zum schrittweisen US-Abzug aus dem Irak insgesamt bis zu 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan stationiert werden. Derzeit befinden sich 36.000 amerikanische Soldaten in Afghanistan.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de