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Ruanda: Rebellen-General Nkunda hinter Gittern

Meldung vom 16.02.2009

Der polyglotte und mediengewandte Rebellen-General Laurent Nkunda spielt mit Vorliebe die Rolle des Beschützers der kongolesischen Tutsi. Kritiker verbreiten dagegen das Bild eines grausamen Kriegsherren, dessen Rebellenarmee schreckliche Verbrechen an der Zivilbevölkerung im Ostkongo verübt haben. Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch beschuldigen Nkunda und seine Kämpfer, mit Folter, Vergewaltigungen und Morden vorgegangen zu sein. Sie fordern, dass sich der Rebellengeneral vor dem Internationalen Strafgerichtshof für seine Greueltaten verantworten soll.

Der 41-Jährige, der sich nicht gerne in die Augen sehen ließ und oft mit verspiegelten Sonnenbrillen in der Öffentlichkeit auftrat, führte im Ostkongo ein furchtbares Regiment. Er drohte damit, Kinshasa einzunehmen und wollte den Kongo mit seiner Rebellenarmee „befreien“. Nun wurde der Berufssoldat mit abgeschlossenem Psychologiestudium ausgerechnet in Ruanda festgenommen, wo er sich bisher stets sicher und willkommen fühlte.

Wie ein roter Faden zieht sich der ethnische Konflikt zwischen Hutu und Tutsi durch das Leben Nkundas, der aus der Volksgruppe der Tutsi stammt. Obwohl er gebürtiger Kongolese ist, kämpfte er in der Ruandischen Patriotischen Front, die 1994 das Hutu-Regime in Ruanda niederzwang. Er war dabei, als die ruandischen Soldaten nach 100 Tagen den blutigen Völkermord an etwa 800.000 Tutsi und gemäßigten Hutu des zentralafrikanischen Kleinstaates beenden konnten. Nkunda führte den Kampf gnadenlos weiter: er verfolgte im Kongo Hutu-Milizen, die nach 1994 in den Nachbarstaat geflohen waren.

Ohne ihn werde es keinen Frieden geben, warnte Nkunda, als die Regierungen des Kongo und Ruandas unter UN-Vermittlungen im vorigen Jahr Verhandlungen über eine politische Lösung im Ostkongo begannen. Im Januar erhoben sich einige seiner Mitstreiter gegen den Rebellen-General. Nun wandte sich auch Ruanda von Nkunda ab und ließ ihn verhaften. Falls er dem Kongo ausgeliefert wird, kommen dort mit hoher Wahrscheinlichkeit Verfahren wegen Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen auf ihn zu.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Standard“, derStandard.at