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Sambia: Staat unterstützt Landwirte bei Ernteverlusten

Meldung vom 04.09.2014

Landwirte in Sambia leiden unter Dürren und dem Klimawandel. Die Niederschläge und Wetterbedingungen sind nicht mehr einzuschätzen. Es gibt keine Absicherung, ob wirklich eine Ernte eingefahren werden kann. Doch der Staat greift den Landwirten unter die Arme.

„In der letzten Saison habe ich wegen der lang anhaltenden Dürre auf einem ganzen Hektar Land meine Erdnussernte verloren“, klagt Josephine Chaaba aus dem Bezirk Pemba im Süden Sambias. „Mein Einkommen hängt von Erdnüssen ab.“ Die Bargeld-Transfer-Programme der Regierung könnten der Frau aufhelfen. Zudem hat der Staat Gelder für Klima-Anpassungsmaßnahmen freigesetzt.

In der Region, die von der Sambischen Meteorologischen Behörde als regenarm bezeichnet wird, leben die meisten Familien von der Landwirtschaft. Sie sind schon alle von dem Unheil getroffen worden, einen Teil der Ernte zu verlieren. Doch immer wenn das Klima alles zunichte macht, erweisen sich die Familien als erstaunlich widerstandsfähig.

„Die Niederschläge werden immer unberechenbarer“, meint Chaaba. „Als mein Mann 2002 verstarb, beschloss ich, Tomaten und Gemüse für den Verkauf anzubauen, um meine Familie zu ernähren.“ Die 60-Jährige muss für ihren 17-jährigen Sohn und zwei Enkel aufkommen. Da sie nur ein Startkapital von 200 sambischen Kwacha (rund 35 US-Dollar) vorweisen konnte, beantragte sie von der Regierung einen Kredit zur Absicherung sozial schwacher Familien.

Stella Kapumo ist im Amt für soziale Wohlfahrt im Bezirk Pemba tätig. Wie sie erklärt, gibt es insgesamt drei Programme der sozialen Absicherung, auf die die Menschen in den Gemeinden bauen können. Über das Hilfsprogramm für öffentliche Wohlfahrt können Familien um materielle Unterstützung wie Obdach und Lebensmittel bitten. Darüber hinaus wurden zwei Bargeldprogramme eingerichtet – das soziale Programm für den Transfer von Bargeld und den Fonds für soziale Absicherung.

Das Cash-Transfer-Programm versorgt arme Familien und diejenigen Haushalte, in denen Menschen mit Behinderungen leben, alle zwei Monate mit einer Summe von 25 bis 50 Dollar. Der Fonds für soziale Absicherung kann nur einmal in Anspruch genommen werden und bietet die Auszahlung von bis zu 670 Dollar als Startup-Hilfe für ein Unternehmen an.

„Die beiden Bargeldprogramme sind nicht nur äußerst beliebt, sondern auch wirksam. Sie befähigen die Menschen in den armen Gemeinschaften, sich den sozioökonomischen Herausforderungen in ihren Gemeinden zu stellen“, meint Kapumo. „Hier in Pemba greifen die Menschen am liebsten auf den Fonds für soziale Absicherung zur Gründung eines eigenen Geschäfts zurück.“

Was 2003 als Pilotprojekt im Bezirk Kalomo im Süden Sambias durchgeführt wurde, hat sich inzwischen auf 50 Bezirke ausgeweitet und hilft etwa 60.000 Haushalten zur Existenzsicherung. „Ich habe von einem Kredit in Höhe von 1.500 Kwacha (250 Dollar) profitiert, um mein Geschäft zu starten“, berichtet Chaaba. „Jetzt muss ich nur hart genug arbeiten, damit sich mein Geld vermehrt. Dann werden auch die Schulgebühren für meinen Sohn und meine Enkel kein Problem mehr sein. Ich bin der Regierung sehr dankbar dafür, dass sie dieses Programm ermöglicht hat.“

Doch sie und viele anderen Bauern in Sambia werden seit geraumer Zeit von den negativen Folgen des Klimawandels erschüttert. Um Klimaanpassungsmaßnahmen in die Wege leiten zu können, fehlt den meisten das Geld. Auch hier will die Regierung den Hebel ansetzen, wobei ihrem Programm für soziale Absicherung eine Schlüsselrolle zukommen könnte.

Mutale Wakunuma vom Sambia-Büro der Afrikanischen Plattform für Sozialschutz, konnte sich von den positiven Auswirkungen der Bargeld-Transfer-Programme zum Schutz armer Familien selbst ein Bild machen. Die Klimaanpassung sei gerade auch für die armen Familien wichtig.

„Wir glauben, dass die Bargeld-Transfer-Programme den Nutznießern die Flexibilität bieten, die sie brauchen, und wir ermutigen die Menschen dazu, diese als Instrumentarium der Klimaanpassung in Erwägung zu ziehen“, sagt Wakunuma. Die Regierung will mit diesem Programm bis 2015 mehr als 390.000 Haushalte absichern und zu Änderungen bewegen. Doch eine umfassende Strategie zur Klimaanpassung sei dabei unumgänglich.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Sambia, Klima, Klimawandel, Ernte, Dürre, Hunger, Ernteausfall, Regierung, Kredit, Sozialhilfe, Bargeldprogramm, Start-Up, Klimaanpassungsmaßnahmen, Landwirte, Landwirtschaft, Fonds, soziale Absicherung