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Indien: Al-Kaida will in Indien Fuß fassen

 
Meldung vom 05.09.2014

Al-Kaida rivalisiert mit der Terrorgruppierung Islamischer Staat. Um sich der neuen Bedrohung durch den Islamischen Staat entgegen zu stellen, kündigt Al-Kaida-Chef Sawahiri die Gründung eines Ablegers in Indien an. In dem großen Land will er Muslime von ihren „Feinden“ befreien.

Der Chef der Terrororganisation Al-Kaida hat in seiner ersten Botschaft seit rund einem Jahr den Plan vorgelegt, auf dem indischen Subkontinent einen neuen Zweig des Netzwerkes zu bilden. Wie Aiman al-Sawahiri in einer im Internet veröffentlichten Videobotschaft mitteilte, sollten in Indien durch den Dschihad die von den „Feinden“ aus Großbritannien und Indien errichteten Strukturen und Grenzen aufgelöst und ein Kalifat gegründet werden.

Ein Sprecher des indischen Innenministeriums kommentierte dazu, sein Land sei angesichts der Drohung alarmiert und wachsam. Al-Sawahiri bezeichnete das Vorhaben als eine „gute Nachricht“ für Muslime in den Ländern Myanmar und Bangladesch sowie in den indischen Regionen Assam, Gujarat und Kaschmir, in denen das Terrornetzwerk besonders massiv operieren will.

Al-Kaida habe es sich zum Ziel gemacht, die Muslime dort von Unrecht und Unterdrückung zu befreien. Zugleich appellierte er an die Glaubensbrüder, die Feinde des Islams zurückzudrängen. Das Video sei wahrscheinlich echt, sagte der indische Regierungssprecher.

In Indien gibt es überwiegend Hindus, nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Bei einer Bevölkerung von geschätzt rund 1,2 Milliarden Menschen zählen diese mit 180 Millionen Anhängern allerdings zu der weltweit zweitgrößten muslimischen Bevölkerung eines Landes. Al-Sawahiri betonte, dass Al-Kaida seine „muslimischen Brüder in Indien nicht vergessen“ habe. Das Land wurde in den vergangenen Jahren schon von zahlreichen islamistischen Angriffen erschüttert, etwa 2008 in der Finanzmetropole Mumbai.

Offenbar steht aber noch nicht fest, wer der Leiter des neuen Zweigs namens „Organisation für die Basis des Dschihads auf dem indischen Subkontinent“ werden soll. Zur Auswahl stünden vor allem zwei aus Pakistan stammende Muslime namens Usama Mahmoud und Asim Umar. Letzter hetzte bereits vergangenes Jahr die indischen Muslime auf. „Ihr, die ihr Indien für 800 Jahre beherrscht habt, die ihr die Flamme des einzigen Gottes in die Finsternis der Vielgötterei gesetzt habt: Wie könnt ihr weiter ruhig bleiben, wenn sich die Muslime der Welt erheben?“

Al-Sawahiris neue Botschaft erfolgt mehr als zwei Monate, nachdem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Syrien und den Irak überrannt hat und dort regional ein „Kalifat“ aufgerichtet hat. Al-Kaida und IS waren früher Verbündete. Mittlerweile bekriegen sie sich jedoch. Zum Bruch kam es in diesem Frühjahr, als die Terrormiliz ihr Aktionsgebiet gegen den Willen der Al-Kaida-Führung vom Irak nach Syrien ausweitete und dort ein Kalifat aufrichten wollte. Viele Islamisten, die auf harte Gewalt pochen, sahen den Erfolg der Terrorgruppierung und schlossen sich deswegen der IS an. Vermutlich verliert Al-Kaida derzeit ihre Leute an IS und kann zu wenig neue rekrutieren.

Die jüngste Ankündigung Al-Kaidas werten Beobachter als das Bemühen, den Führungsanspruch für den globalen Dschihad weiter für sich in Anspruch zu nehmen. Einen Hinweis dafür erkennen sie daran, dass al-Sawahiri Afghanistan und nicht den Nahen Osten als Hauptstützpunkt des weltweiten Dschihad definiert. Mit Taliban-Führer Mullah Omar pflegt Al-Kaida eine enge Beziehung.

Handlungsbedarf sehen etliche Experten jedoch nicht. „Dies ist nur ein PR-Gag. Es zeigt ihre Verzweiflung, weil der IS jetzt zeigt, dass er derzeit die wahre Bedrohung in der Welt ist“, meinte der indische Konfliktanalyst Ajit Kumar Singh. „Es ist ein Kampf um die Vorherrschaft zwischen Al-Kaida und IS.“






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de

Schlagwörter: Indien, Al-Kaida, Terror, Video, Islamischer Staat, Muslime, Befreiung, Kaschmir, Asien, Kalifat, Bruch, Verfeindung, Aufruf, Aiman al-Sawahiri, Ableger, Gründung, Dschihad, PR, Anschläge