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Südsudan: Ab Oktober Arbeitsverbot für Ausländer

Meldung vom 18.09.2014

Alle Ausländer im Südsudan sollen in Kürze ihrer Arbeit enthoben werden. Die Regierung des Südsudan hat ein entsprechendes Arbeitsverbot erlassen. Insbesondere Mitarbeiter von Hilfsorganisationen soll dieses Verbot betreffen. Die Folgen könnten verheerend sein.

Das Arbeitsverbot wurde in mehreren südsudanesischen Zeitungen bekannt gegeben. Es geht dabei um ausländische Mitarbeiter jeglicher Unternehmen, also auch etwa in der Finanz- und Ölbranche, dem Telekommunikations- und Tourismusbereich. Das Verbot umschließt ausdrücklich auch die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Sie alle müssen bis spätestens zum 15. Oktober ihren Platz abtreten.

Für alle Stellen von der Empfangsdame bis hin zu Firmenchefs soll es öffentliche Ausschreibungen geben und sie sollen „kompetenten südsudanesischen Staatsbürgern“ zufallen, meldete der lokale Sender Radio Tamazuj.

Das Arbeitsverbot wurde verhängt, damit „die Rechte und Interessen der Menschen im Südsudan geschützt werden“, zitierten lokale Medien eine Bekanntmachung der Behörden. Schon in der Vergangenheit wurden Händler und Arbeiter aus den Nachbarländern Kenia und Uganda schikaniert und ausgewiesen.

Allerdings sind insbesondere die Beziehungen zwischen der Regierung und einigen Hilfsorganisationen schlecht, seit Präsident Salva Kiir im Juli 2014 befohlen hatte, keine Berichte über eine drohende Hungersnot mehr nach außen zu tragen, die vorher nicht seiner Zensur unterlaufen sind. Hilfsorganisationen in dem trotz Ölvorkommen bitterarmen Land schlagen schon seit Längerem Alarm wegen der sich ankündigenden Hungerkatastrophe.

Dementsprechend tragisch können sich die Folgen des Arbeitsverbots auswirken. Der Chef der Hilfsorganisation Oxfam, Tariq Riebl, sagte, dass bis zu sieben Millionen Südsudanesen Nahrungsmittelhilfe von außen benötigten. Kein Land sei in der Lage, eine derartige Situation zu stemmen.

Viele Südsudanesen, die die Arbeitsplätze der ausländischen Mitarbeiter ausfüllen sollen, haben keinerlei entsprechende Qualifikationen für die Übernahme der neuen Aufgaben. Nur knapp jeder vierte dort ist nach Schätzungen der Vereinten Nationen überhaupt des Lesens und Schreibens mächtig.

„Es ist verstörend, dass die Regierung während einer schweren humanitären Krise ausgebildete Entwicklungshelfer ausweisen will“, kritisierte auch die Nichtregierungsorganisation Global Witness. Sie beschuldigte die Regierung in Juba der „totalen Missachtung“ von 1,3 Millionen Bürgerkriegsflüchtlingen. Auch die Wirtschaft werde durch das Verbot weiter in die Knie gezwungen.




Quelle:  „Deutsche Welle“, dw-world.de

Schlagwörter: Südsudan, Arbeitsverbot, Ausländer, Hilfsorganisationen, Helfer, Mitarbeiter, Stellen, Arbeit, Staatsbürger, Qualifikationen, Entwicklungshelfer, Arbeitsplätze, Ausschreibungen, Hungersnot, Salva Kiir