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Mexiko: Verschwundene Studenten endeten vermutlich in Massengrab

 
Meldung vom 07.10.2014

Mehr als eine Woche nach dem Verschwinden von 43 Studenten im Süden Mexikos hat die Polizei in der Region ein Massengrab gefunden. Der leitende Staatsanwalt Iñaky Blanco verweigerte zunächst Angaben zur Zahl der Leichen, die vor der Stadt Iguala ausfindig gemacht wurden. Verantwortlich für das Verschwinden der jungen Menschen sind offenbar Bandenmitglieder und mit ihnen verbündete Polizisten.

Die Lehramtsstudenten hatten sich zum Spendensammeln nach Iguala hundert Kilometer nördlich von Chilpancingo im Bundesstaat Guerrero begeben. Nach ihrer Aktion brachten sie mehrere öffentliche Busse in ihre Gewalt, um zu ihrer Hochschule zurückzukehren. Polizisten aus Iguala schossen daraufhin auf sie. Drei Studenten kamen in dem Kugelhagel ums Leben. Laut Augenzeugen wurden dutzende weitere Studenten in Polizeifahrzeugen verschleppt. Seitdem werden 43 Studenten vermisst.

Die Polizei inhaftierte nach weiteren Schüssen auf einen Bus voll Fußballspielern insgesamt 30 Menschen, darunter 22 Polizisten sowie Mitglieder einer kriminellen Bande. Nach Angaben des Staatsanwalts Blanco hatten einige dieser Festgenommenen den Ermittlern den Weg zu dem Hügel bei Iguala rund 200 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt gewiesen. Blanco geht davon aus, dass die kriminelle Bande Guerreros Unidos Drahtzieher der Blutttat ist. Der Bande sollen sich auch mehrere Polizisten angeschlossen haben.

Nach Informationen von Juan López Villanueva, dem Ombudsmann der mexikanischen Kommission für Menschenrechte, wurden an dem schwer zugänglichen Ort sechs Gruben entdeckt. Zwei Polizisten gaben an, dass mindestens 15 Leichen geborgen worden seien. Mit Hilfe von DNA-Tests sollen die Opfer nun identifiziert werden. Der geflohene Bürgermeister von Iguala wird mit Haftbefehl gesucht.

Der verarmte Bundesstaat Guerrero wird durch die Schreckensherrschaft der Drogenkartelle und soziale Unruhen im Bann gehalten. Allein in Iguala wurden in diesem Jahr schon 30 Leichen in Massengräbern gefunden. Der Gouverneur von Guerrero, Ángel Aguirre, appellierte an die Menschen, die „Eintracht zu wahren“ und nicht mit Gegengewalt zu reagieren. Aguirre sicherte den Angehörigen der „grausam massakrierten“ Opfer seine Unterstützung zu. Manche Leichen hatte man grausam verstümmelt, die Gesichtshaut einiger Opfer wurde abgezogen und die Körper in vielerlei Hinsicht unkenntlich gemacht. Das berichteten Angehörige der Opfer.

Am Donnerstag hatten sich Studenten und Lehrer für mehrere Stunden auf der Autobahn zwischen Chilpancingo und Acapulco postiert und den gesamten Verkehr lahm gelegt. Sie wollten damit Druck auf die Behörden ausüben, damit sie die Vermissten suchen. Die UN rieten in einer Erklärung ebenfalls zu einer intensiven Suche nach den Vermissten. Der Vorfall sei „eines der schlimmsten Ereignisse der jüngsten Zeit“. Sollte sich das Massaker an den Studenten bewahrheiten, wäre es eines der schlimmsten Verbrechen seit des Ausbruchs des Drogenkrieges im Jahr 2006, in dessen Verlauf rund 80.000 Menschen ihr Leben verloren.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Mexiko, Studenten, Massaker, Massengrab, Leichen, verstümmelt, Polizisten, Bande, Drogenkartell, Guerrero, Iguala