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Afghanistan: Merkel hält Totalabzug im Jahr 2016 für unrealistisch

Meldung vom 15.10.2014

Der Nachfolgeeinsatz der ISAF Resolute Support in Afghanistan soll noch bis 2016 laufen. Danach sollen alle ausländischen Soldaten das Land räumen. USA und NATO wollen afghanische Soldaten und Polizisten nur noch für die nächsten zwei Jahre ausbilden. Doch Kanzlerin Merkel ist skeptisch. Sie glaubt nicht, dass diese Frist realistisch ist. Die Mission müsse möglicherweise weitergeführt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Skepsis an den Plänen der USA und der NATO durchblicken lassen, die geplante Trainingsmission für die afghanischen Sicherheitskräfte bereits Ende 2016 zu beenden. In einer vertraulichen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag sagte Merkel nach Teilnehmerangaben, die Situation der afghanischen Armee und Polizei beunruhige sie.

Aus der Negativ-Erfahrung im Irak müsse man lernen: Die dortigen Sicherheitskräfte verfielen nach dem kompletten Abzug der US-Armee schnell und hätten den Kämpfern des „Islamischen Staats“ kaum noch etwas entgegenzusetzen. Deswegen wolle sie „noch einmal mit den USA reden“, ob Washington die Unterstützungsmission in Afghanistan, an der ab 2015 auch die Bundeswehr mit rund 800 Soldaten mitwirkt, möglicherweise verlängert.

Der geheime Operationsplan der NATO beinhaltet, die Afghanen mit etwas mehr als 12.500 ausländischen Soldaten in ganz Afghanistan weiter zu trainieren. In mehreren Regionen sollen dann noch Feldlager bestehen bleiben. 2016 soll sich der Einsatz dann auf das Verteidigungs- und Innenministerium in Kabul beschränken und Ende des Jahres komplett zu Ende gehen.

Schon heute steht fest, dass der Großteil der Soldaten dem Schutz der Trainer dienen wird, zudem sollen Spezialkräfte den Schutz der Ausbilder zum Auftrag haben. Parallel zu der Ausbildung über Trainer und Mentoren will die Staatengemeinschaft die afghanischen Sicherheitskräfte mit rund vier Milliarden Dollar pro Jahr finanziell absichern, bisher liegt aber noch nicht die wichtige Zusage der USA für das Budget vor. Deutschland wird rund 150 Millionen Dollar dazusteuern. Bisher ist diese Hilfe auf einen Zeitraum von mindestens zwei Jahre angesetzt.

Schon heute glauben die wenigsten, dass die Afghanen bis 2016 auf eigenen Füßen stehen können. Im landesweiten Durchschnitt bewertet die NATO die Einsatzbereitschaft der Afghan National Army nach Angaben der Bundesregierung derzeit mit „mittel“.

Aus Regierungskreisen ließ man nach Merkels Äußerungen durchblicken, es sei „heute nicht abzusehen“, wie lange die Afghanen noch auf Hilfe angewiesen sein werden. Deswegen sei Berlin bestrebt, sich „eine gewisse zeitliche Flexibilität zu erhalten“. Bei der derzeitigen Planung muss sich die Bundeswehr darauf vorbereiten, ihr größtes Feldlager in Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans spätestens Ende 2015 zu schließen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Totalabzug, Nachfolgeeinsatz, Resolute Support, Skepsis, afghanische Armee, Soldaten, Bundeswehr, Trainingsmission, Ausbildung, NATO, ISAF, Verlängerung, 2016, Feldlager, Masar-i-Scharif, USA