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Mexiko: Aufgebrachte Studenten setzen Regierungsgebäude in Brand

 
Meldung vom 16.10.2014

Mehr als zwei Wochen, nachdem mehr als 40 Studenten in Mexiko spurlos verschwunden sind, haben empörte Kommilitonen den Sitz der Regionalregierung des Bundesstaates Guerrero verwüstet und dort Feuer gelegt.

Bei den Protesten wurde zuvor ein deutscher Austauschsstudent in Gefechte verwickelt: Polizisten schossen nahe Chilpancingo auf einen Deutschen und verwundeten ihn. Die Beamten hätten am Sonntag das Auto der Gruppe von zehn Studenten der Universität Tecnológico de Monterrey unter Beschuss genommen, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit.

Der Deutsche wurde mit einer Schusswunde am Gesäß in ein Krankenhaus in Mexiko-Stadt eingeliefert. Sein Zustand sei stabil, gab die Universität in Monterrey auf Twitter bekannt. Die deutsche Botschaft kümmere sich um den Betroffenen und versuche, den Fall gemeinsam mit den örtlichen Behörden zu klären, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.

Die Polizisten waren am Sonntag (12.10.2014) eigentlich Entführerbanden auf der Spur. Die Studenten ließen sich von einem Kontrollposten der Polizei im Norden Chilpancingos nicht aufhalten. Als sie die Straßensperre durchfahren wollten, soll angeblich ein lauter Knall wie bei einer Explosion zu hören gewesen sein – die Polizisten hätten daraufhin das Feuer auf den Kleinbus der jungen Leute eröffnet.

„Die jungen Leute hatten große Angst, als sie aus dem Wagen stiegen. Wir haben Blut gesehen, aber wussten nicht, von wem es stammte“, sagte ein Zeuge, der anonym bleiben wollte. „Die Polizei war nervös, als ob sie nicht wussten, was sie tun sollten.“

Die Beamten seien inhaftiert und ihre Waffen konfisziert worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Die Studentengruppe aus zwei Deutschen, zwei Franzosen und sechs Mexikanern hatte sich den Angaben zufolge das Wochenende über in dem Badeort Acapulco an der Pazifikküste erholt und befand sich auf dem Rückweg, als sie auf die Polizeikontrolle stieß.

Am Montag (13.10.2014) hatten die Lehramtsstudenten der linken Hochschule Ayotzinapa die Zugänge des Regierungspalastes blockiert und Aufklärung über den Verbleib ihrer entführten Kommilitonen gefordert. Nachdem die Behörden ihnen stundenlang keinerlei Auskunft erteilten, stürmten sie das Gebäude. Nach den Unruhen will die Regierung bessere Schutzmaßnahmen für die Gebäude ergreifen. Spezialeinheiten der Polizei sollen diese Aufgabe übernehmen, berichtete die Zeitung La Jornada.

In der Stadt Iguala wurden am 26. September nach Auseinandersetzungen mit der Polizei 43 junge Menschen vermisst. Mittlerweile wurden in der Region mehrere Massengräber ausgehoben. Ob die Leichen sich als die verschleppten Studenten erweisen, ist bislang unklar. Die örtlichen Sicherheitskräfte sind nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft von kriminellen Organisationen infiltriert.


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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Stern“, stern.de

Schlagwörter: Mexiko, Studenten, Regierungsgebäude, Proteste, Brand, Feuer, Demonstration, Guerrero, Chilpancingo, Deutscher, Schusswunde, Polizei, Massengräber, Vermisste, Leichen, Drogenbanden, Kriminalität