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Philippinen: Attentat auf Radiojournalist

Meldung vom 25.02.2009

Auf den Philippinen wurde ein Radiojournalist erschossen. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilte das Attentat auf Ernesto Rollin aufs Schärfste. Rollin wurde in Ozamiz City in der Provinz Misamis Occidental auf der südlichen Insel Mindanao umgebracht. Der Moderator des Lokalsenders DxSY-AM befand sich morgens auf seinem Weg zur Arbeit, als ihn zwei unbekannte Männer auf einem Motorrad erschossen.

Die Täter seien offensichtlich über Rollins Gewohnheit informiert gewesen, sein Auto an der Tankstelle in der Nähe der Stadt Oroquieta zu parken und dann den Bus zu nehmen, teilte die Menschenrechtsorganisation in Berlin mit. Der Journalist wurde aus nächster Nähe an der Tankstelle erschossen. Die Schützen hatten ihre Gesichter unter Mützen und Skimasken verborgen. Bevor die Täter die Flucht ergriffen, überprüften sie, ob Rollin wirklich tot war.

„Wir verurteilen den Mord an Ernesto Rollin scharf. Er ist ein weiteres Opfer der Kultur von Gewalt und Straflosigkeit, die seit langem die philippinischen Medien bedroht“, kritisierte ROG. „Das Motiv für den Mord ist noch nicht geklärt, aber die Ausführung des Mordes weist darauf hin, dass Rollins Feinde Auftragsmörder angeheuert haben.“

Nach Angaben seiner Kollegen nahm Rollin den Standpunkt eines ausgesprochen kritischen Journalisten ein. Durch seine Kommentare zur Hauptsendezeit im Nachrichtenprogramm von DxSY-AM war sein Bekanntheitsgrad in der Provinz gewachsen. Die letzten Kommentare lieferte der Journalist zu einer umstrittenen Verordnung über die Arbeit im Gesundheitswesen und dem offenbaren Missbrauch von Dienstwagen durch Beamte in der Provinz Misamis Occidental.

Rollin ist bereits der dritte Hörfunkjournalist, der seit November 2008 in dem südostasiatischen Land gewaltsam ums Leben kam. Im vergangenen Jahr wurden sechs Journalisten auf den Philippinen getötet.

Die Philippinen werden als das drittgefährlichste Land für Journalisten eingestuft, so ROG. Vor allem die organisierte Kriminalität und die politischen Machthaber schreckten auch vor Morden nicht zurück. Die Opfer hätten sich häufig kritisch zur derzeitigen Korruption in politischen Kreisen, zu Rechtsmissbrauch oder anderen Missständen geäußert.

Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit 2008 liegt das südostasiatische Land mit Platz 139 von 173 Ländern weit hinten. Seitdem die Philippinen 1986 wieder über ein demokratisches System verfügen, wurden 99 Journalisten ermordet.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Entwicklungspolitik Online“, epo.de