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Indien: Christenverfolgung – Zwölf Pastoren verhaftet

Meldung vom 30.10.2014

Die neue Regierung Indiens unter dem Hindu-Nationalisten Narendra Modi begünstigt, wie zuvor befürchtet, Gewalt gegen Christen. Während der ersten 100 Tage der neuen indischen Regierung unter der nationalistischen Bharatiya Janata Partei (BJP) wurden über 600 Angriffe auf Christen und andere Minderheiten verzeichnet. Bei einer Zusammenkunft von christlichen Leitern und Minderheitenvertretern in Neu Delhi am 4. September 2014 wurden neben dieser Zahl zahlreiche konkrete Fälle aufgedeckt und die Vermutung geäußert, die Übergriffe erfolgten systematisch.

Am 27. August 2014 vollzogen extremistische Hindus ein „Reinigungsritual“ in dem Gebäude einer Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten. Eine Großfamilie in dem 160 km südlich von Delhi gelegenen Dorf Asroi war angeblich zum hinduistischen Glauben „zurückgekehrt“, ihre Kirche wurde zu einem Hindutempel umfunktioniert und eingeweiht. Die Drahtzieher dieser Aktion veröffentlichten Fotos und eine Pressemeldung, in der sie sich mit 72 Konvertiten aus einer niedrigen Kaste brüsteten.

Eine „Propagandaaktion“ bezeichnet dies der christliche Aktivist Sunder Singh, der Nachforschungen angestellt und das Dorf besucht hat. Der katholische Priester Dominic Emmanuel bestätigt das und fügt hinzu: „In dem ganzen Gebiet leben nur fünf christliche Familien mit insgesamt 30 Mitgliedern.“ Leider habe der für sie zuständige Pastor sie nur unregelmäßig betreuen können, in diese Schwachstelle waren die Fundamentalisten getreten. In demselben Distrikt gebot die Polizei einer Gruppe Hindus Einhalt, die sich darum bemühten, ein vergleichbares Ritual in einer weiteren Kirche abzuhalten.

Am 30. August 2014 wurden in dem Dorf Aligarh am Stadtrand von Neu Delhi zwölf Pastoren festgenommen, da man sie der „Zwangsbekehrung“ von Hindus zum christlichen Glauben bezichtigte. Ein örtlicher Parteiführer der regierenden BJP hatte unter diesem Vorwand zunächst zu einer lautstarken Protestkundgebung gegen ein reguläres Gebetstreffen aufgerufen. Im Zuge der Verhaftung schlugen Polizeibeamte einige der Pastoren, scheinbar um die aufgebrachte Menge auf ihre Seite zu bringen und sie zu besänftigen. Der örtliche Polizeichef rechtfertigte sein Vorgehen auf Rückfragen hin: „Dies ist ein hinduistisches Land.“ Die Pastoren wurden kurzfristig wieder freigelassen, nachdem die erhobenen Vorwürfe entkräftet wurden. Es ging tatsächlich nur um ein reguläres Gebetstreffen, so die Schulssfolgerung der Polizei.

Radikale Hindus bekennen sich zu der „Hindutva“-Ideologie und zielen damit auf ein rein hinduistisches Indien, aus dem Andersgläubige ausgestoßen werden sollen. Die seit Mai 2014 regierende BJP hat sich diese Ideologie ganz klar auf ihre Fahnen geschrieben. John Dayal, Generalsekretär des Gesamtindischen Christenrats (AICC), erkennt einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Vorfällen: „Es gibt eine klare Strategie und einen Plan dahinter, denn diese Übergriffe weiten sich aus.“

Untermauert wird diese Annahme durch mehrere jüngere Vorfälle, bei denen Angehörige der kastenlosen „Dalits“ zum Islam übergetreten waren und daraufhin öffentlich von Hindu-Extremisten genötigt wurden, zum Hinduismus zurückzukehren. Der prominente Sozialaktivist Shabnam Hashmi gab zu bedenken, dass in den 100 Tagen seit dem Regierungsantritt über 600 gewaltsame Übergriffe gegen Angehörige von Minderheiten aufgetreten sind. Auf dem Weltverfolgungsindex steht Indien aktuell an 28. Stelle.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Open Doors“, opendoors-de.org (Pressemitteilung)

Schlagwörter: Indien, Christen, Hindus, Christenverfolgung, Verfolgung, Narendra Modi, Pastoren, verhaftet, Hinudtempel, Reinigungsaktion, Kirche, Gewalt, Hindu-Nationalisten, Hindutva, Ideologie, Minderheiten, Diskriminierung, Propaganda, Aligarh, Konvertiten, Bekehrung, Zwangsbekehrung