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Global: Neue Erdölfunde in Afrika

Meldung vom 05.11.2014

In Afrika wurden neue Erdölvorkommen entdeckt. Die jüngsten Funde umfangreicher Erdöl- und Erdgasfelder in Kenia, Tansania und Uganda haben bei vielen Wirtschaftsexperten Begeisterung geweckt. Sie sehen darin ein deutliches Signal für einen Aufschwung und eine Diversifizierung der vorrangig landwirtschaftlich geprägten Volkswirtschaften. Doch kritische Stimmen geben zu bedenken, dass sich die fossilen Brennstoffe auch als ein Bumerang entwickeln könnten.

Bei wirtschaftlichen Aktivitäten sind Umwelt-Aspekte oft zweitrangig, meinte Hadley Becha, Leiter der lokalen Umweltorganisation Community Action for Nature Conversation. Trotz der Schlussfolgerung, dass die Welt von den fossilen Energieträgern ablassen sollte, gehen die Ausbeutung und Förderung von Öl und Gas weiter, wobei die afrikanischen Ressourcen von multinationalen Unternehmen in Beschlag genommen würden.

Nach Angaben des Beratungsunternehmens KPMG wurden auf dem Kontinent seit 2012 gut 124 Milliarden Barrel an Erdölreserven gefunden. Man ist sich sicher, dass weitere Lagerstätten im Umfang von 100 Milliarden Barrel offshore schlummern. Und während 16 afrikanische Staaten seit 2010 zu Erdölexporteuren avanciert sind, könnten bald mindestens fünf weitere Länder – Ghana, Kenia, Mosambik, Tansania und Uganda – dazu stoßen.

Doch der kenianische Umweltschützer und Politikstratege Wilbur Otichillo zieht in Betracht, dass die neuen Funde im Zuge einer im Westen erkennbaren Abkehr von fossilen Brennstoffen am Ende nicht gefördert würden. Die meisten Unternehmen, die Fördergenehmigungen in Ostafrika erhalten, unterhalten ihre Geschäftsstelle in den reichen Staaten. Er erinnerte daran, dass diese Konzerne den Forderungen nach sauberer Energie entsprechen könnten, „insbesondere, weil es möglich ist, dass sie für die Explorationsinvestitionen entschädigt werden“.

Anders als Ägypten, das besondere Normen für die Abschätzung von Umweltfolgen (EIA) für die Ausbeutung von Öl und Gas verordnet hat, haben viele afrikanische Staaten nur eine Form der EIA-Klassifizierung, wie Becha betonte. In Kenia beispielsweise sind die Bedingungen für die Erschließung von Öl und Gas in einem veralteten Erdölgesetz verankert, das 2012 etwas erneuert wurde. „Das Erdölgesetz von 1984 ist schwach vor allem mit Blick auf den Vorteilsausgleich. Außerdem sagt es nichts über die Verwaltung der Gasreserven aus“, ergänzte Becha. Der Öl- und Gassektor müsse aber mit besonderen Umweltrichtlinien versehen werden.

Fossile Brennstoffe sind die Hauptverursacher des Klimawandels. Dem im September veröffentlichten Bericht des Weltklimarats zufolge werden die Temperaturen auf dem afrikanischen Kontinent prägnant nach oben schnellen. Daher sollten besondere Umwelt-Richtlinien für Förderung, Ausbeutung, Transport und Aufbereitung festgelegt werden, meinte Becha.

Danson Mwangangi, Ökonom und Marktforscher in Ostafrika, geht davon aus, dass Afrika keine andere Wahl hat, als seine fossilen Brennstoffe auszubeuten, wenn es sich für Wachstum, Entwicklung und eine Verringerung der Armut entscheidet. Wie er erläuterte, produzieren die Industriestaaten den Hauptanteil der Treibhausgasemissionen. Auch Afrika sollte es erlaubt sein, über einen begrenzten Zeitraum hinweg, „nicht für die Ewigkeit“, CO2 auszustoßen.

Für den Fall, dass Afrika sich nicht von einer fortgesetzten Erdöl- und Erdgasexploration abbringen lässt, werden die Gewinne nach Ansicht von Becha nur sehr kurzlebig sein. Sie werden kaum dazu ausreichen, die Wirtschaft anzukurbeln. „Bei Erdöl und Erdgas geht es nicht nur um die Zulassung, sondern auch um steuerliche Fragen.“ Durch das Nicht-Vorhandensein einer Kapitalertragssteuer „wird die Regierung einen großen Teil ihrer Einnahmen an Briefkastenunternehmer verlieren, die als Mittelsmänner auftreten und die Regierungen um signifikante Einnahmen prellen“, prognostizierte Becha.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Globale Projekte, Erdöl, Gas, Erdölfunde, Ausbeutung, Förderung, Umwelt, Natur, Umweltrichtlinien, Klima, Klimawandel, Emissionen, CO², Treibhausgas, Wirtschaft, Wirtschaftswachstum, Kapitalertragssteuer, fossile Brennstoffe, erneuerbare Energien