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Sambia: Bevölkerung wehrt sich gegen weißen Interimspräsidenten

 
Meldung vom 06.11.2014

In Sambia sind Unruhen ausgebrochen wegen des weißen Übergangspräsidenten Guy Scott. Der 70-Jährige trat die Nachfolge des verstorbenen Michael Sata an und ist der erste weiße Regierungschef in Afrika seit 20 Jahren. Die Bevölkerung ist entrüstet über eine von ihm getroffene Personalentscheidung.

Eine Woche nach dem Tod von Präsident Michael Sata wurden in Sambia Demonstrationen gegen den Interimspräsidenten Guy Scott abgehalten. Der bisherige Vizepräsident hatte am vergangenen Mittwoch (29.10.2014) das Amt des Interims-Staatschef übertragen bekommen. Damit wird derzeit zum ersten Mal seit dem Ende der Apartheid ein afrikanisches Land von einem weißen Präsidenten angeführt. Scott ist schottischer Herkunft.

Scott hatte nach der Machtübernahme den Generalsekretär der Regierungspartei, Edgar Lungu, des Amtes enthoben – und damit die Wut der Bevölkerung entfacht. Hinter der Entscheidung stand offenbar ein Konflikt innerhalb der Partei. Demonstranten zogen mit Steinen und Macheten bewaffnet durch die Straßen der Hauptstadt Lusaka. Sie setzten Reifen in Flammen und schmetterten Protestlieder. Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander. Um die Unruhen nicht weiter zu schüren, machte Scott seine Entscheidung rückgängig und setzte seinen Widersacher am Dienstag wieder in dessen Posten ein.

Scott soll bis zu den Neuwahlen an der Macht sein, die laut Verfassung innerhalb von 90 Tagen stattfinden müssen. Bei der Abstimmung gilt Lungu, der auch Verteidigungsminister ist, als Favorit mit den besten Chancen. Der 70-jährige Scott scheidet aus, da er eine wichtige Voraussetzung nicht erfüllt, die in der Verfassung verankert ist: Seine Eltern wurden nicht in Sambia geboren.

Zur Welt kam Scott 1944 in der britischen Kolonie Nord-Rhodesien, die seit der Unabhängigkeit vor 50 Jahren Sambia heißt. Der Ökonom diente dem Land in einer früheren Regierung als Landwirtschaftsminister und zeichnete sich durch gutes Management nach der verheerenden Dürre 1992/1993 aus.

Erst 2001 wurde er Mitglied der Patriotic Front, die Regierungspartei von Michael Sata. Seit 2011 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten und wurde oft als „Zeremonienmeister“ betitelt. Die Beisetzung Satas soll am 11. November stattfinden.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Sambia, Demonstration, Unruhen, Guy Scott, Übergangspräsident, Michael Sata, Beisetzung, Lusaka, Tränengas, Macheten, Empörung, Bevölkerung, Edgar Lungu, Entlassung, Weißer, Apartheid, Kolonialmacht, Neuwahlen