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Afghanistan: Eigentum von Karzais Bruder beschlagnahmt

Meldung vom 13.11.2014

Der Bank-Skandal spielte sich in den höchsten politischen Eliten Afghanistans ab. Nun wurde eine gerechte Strafe gefällt. Vier Jahre nach dem Skandal um die afghanische Kabul-Bank wurde in einem erneuten Verfahren über den Ex-Vorstandschef und den früheren Geschäftsführer ein Urteil verhängt: Beide müssen 15 Jahre Haft abbüßen. Das Berufungsgericht in Kabul belegte den Bankgründer Scher Khan Farnood am Dienstag (11.11.2014) außerdem mit einer Geldstrafe von 237 Mio. Dollar (189,8 Mio. Euro).

Ex-Geschäftsführer Khalil Ferosi wurde dem Urteil zufolge zu einer Geldstrafe von 137 Mio. Dollar (109,7 Mio. Euro) verklagt. Beide wurden in dem im Fernsehen ausgestrahlten Prozess der Unterschlagung für schuldig befunden. Ihnen steht allerdings zu, vor dem Verfassungsgericht noch einmal in Berufung zu gehen.

Das Gericht entschied zudem, dass der Besitz von zwei mächtigen Anteilseignern gepfändet wird, bis sie ihre Schulden an die Bank zurückgezahlt haben. Einer von den beiden ist der berüchtigte Mahmud Karzai, der Bruder von Ex-Präsident Hamid Karzai. Der andere ist Hasin Fahim, der Bruder von Ex-Vizepräsident Kasim Fahim. Der neue afghanische Staatspräsident Aschraf Ghani hatte die Wiedereröffnung des Kabul-Bank-Verfahrens nach seiner Amtsübernahme von Karzai Ende September befohlen.

Farnood und Ferosi waren bereits im März vergangenen Jahres von einem Sondergericht zu je fünf Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von 287 Millionen beziehungsweise 530 Mio. Dollar verklagt worden. Sie wurden zwar nach dem Niedergang der Bank vor vier Jahren offiziell unter Hausarrest gestellt, konnten dem Gefängnis aber bisher entgehen. Ursache war ein Präsidentendekret, das denjenigen Straffreiheit zusicherte, die verschwundene Gelder zurückzahlten. Es ist aber offen, ob Farnood und Ferosi Teile ihrer Geldstrafe jemals entrichtet haben.

Der Skandal hatte die größte Privatbank Afghanistans und das Finanzsystem des Landes 2010 beinahe kollabieren lassen. Nach einem Untersuchungsbericht war die Kabul-Bank mit unsauberen Krediten von über 935 Mio Dollar belastet. Die Kredite gingen vor allem an einflussreiche Anteilseigner und Mitarbeiter der Bank. Die Bank wurde als Konsequenz des Skandals unter die Kontrolle der Zentralbank gestellt und in Neue Kabul-Bank umbenannt. Nach offiziellen Angaben konnte ein Drittel der verschwundenen Gelder wieder zurückgeholt werden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Standard“, derStandard.at

Schlagwörter: Afghanistan, Kabul-Bank, Skandal, Mahmud Karzai, Bruder, Hamid Karzai, Betrug, gepfändet, Geldstrafe, Haftstrafe, Elite, Korruption, Hausarrest, Gericht, Urteil, Khalil Ferosi, Scher Khan Farnood, Hasin Fahim, Wirtschaft, Kredite, Finanzen, Finanzsystem, Prozess, Kabul, Ashraf Ghani