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Afghanistan: Opiumanbau auf Höchststand

Meldung vom 14.11.2014

In Afghanistan werden 90 Prozent des weltweiten Opiums angebaut. Trotz Anti-Drogen-Kampagne wird die Anbaufläche immer mehr ausgeweitet.

In Afghanistan ist die Opiumernte trotz einer großangelegten Anti-Drogen-Kampagne so groß ausgefallen wie noch nie zuvor. Die Anbaufläche für Schlafmohn sei seit dem vergangenen Jahr um sieben Prozent von 209.000 Hektar auf 224.000 Hektar gewachsen. Das gab das UN-Büro für Drogen und Kriminalität (UNODC) am Mittwoch (12.11.2014) bei der Präsentation seines Jahresberichts zum Opiumanbau in Afghanistan an. Die Anbaufläche belief sich 2002 nach dem Sturz der radikalislamischen Taliban auf 74.000 Hektar. Opium ist der Rohstoff für Heroin.

Trotz der internationalen Bemühungen, die Opiumproduktion einzudämmen, expandiert der Mohnanbau. Die Opium-Produktion könne von 5.500 Tonnen im Jahr 2013 auf möglicherweise 6.400 Tonnen im laufenden Jahr in die Höhe schnellen. UNODC-Direktor Juri Fedotow nannte den Vorgang einen herben Rückschlag im Kampf gegen die internationale Drogenkriminalität. Laut dem UN-Bericht gelang es den Opium-Bauern sogar, den Anbau zu optimieren. Im Jahr 2013 brachte ein Hektar 26,3 Kilogramm Opium ein. Im laufenden Jahr konnten von einem Hektar 28,7 Kilogramm geerntet werden. Gleichzeitig seien die Preise für Opium gesunken.

Der Anbau von Schlafmohn ist relativ unkompliziert und unanfällig für Schädigungen. Er verschafft den Bauern ein Vielfaches an Geld im Vergleich zum Anbau gewöhnlicher Feldfrüchte. Viele Bauern haben aber auch keine Wahl: Die Taliban nötigen sie zum Anbau von Schlafmohn. Die radikalislamische Rebellenbewegung überwacht und organisiert einen Großteil der Opium- und Heroinherstellung und zieht daraus die Gelder, die sie für ihren Kampf gegen die Regierung und deren westliche Unterstützer benötigt. Die größten Anbauflächen befinden sich in den paschtunischen Gebieten im Süden und Westen des Landes, wo die Taliban besonders präsent sind. Rund 46 Prozent des Opiums werden in der Taliban-Hochburg Helmand im Süden des Landes hergestellt.

Allerdings haben auch Verbündete der Regierung und Regierungsvertreter selbst Anteil an dem Drogenhandel. Der UNODC-Vertreter Jean-Luc Lemahieu warnte am Mittwoch, Afghanistan müsse sich zuallererst dem Kampf gegen die weitere Kriminalisierung seines Wirtschafts- und Politiksystems widmen.

Die Fläche, auf der Schlafmohn durch Behörden abgeschnitten und vernichtet worden sei, habe sich von 7.348 Hektar im vergangenen Jahr auf 2.692 Hektar 2014 verringert. Der afghanische Minister für Drogenbekämpfung, Mobares Raschidi, nannte als Grund dafür den langen Prozess der Präsidentenwahl in diesem Jahr. Polizei und Militär hätten die Wahlen absichern müssen und konnten daher nicht zur Bekämpfung des Opiumanbaus eingesetzt werden.

Die Erträge aus dem Opiumanbau machen rund vier Prozent der geschätzten afghanischen Wirtschaftsleistung aus, so das UN-Büro.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net

Schlagwörter: Afghanistan, Opium, Opiumanbau, Drogen, Opiumbauern, Landwirtschaft, Taliban, Helmand, Rekord, Anbaufläche, Drogenkriminalität, Schlafmohn, Mohn, Hektar, Heroin, Wirtschaft, Wirtschaftsleistung, UN, UN-Büro für Drogen und Kriminalität, Mobares Raschidi, Drogenbekämpfung