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Indien: Arzt nach Massensterilisierung festgenommen

Meldung vom 14.11.2014

13 Frauen sind inzwischen an den Folgen einer Massensterilisation in Indien gestorben. Inzwischen wurde der verantwortliche Arzt festgenommen. Er hatte den operativen Eingriff innerhalb von nur sechs Stunden an 83 Frauen vorgenommen. 13 Patientinnen sind dabei gestorben.

Nach den mutmaßlichen Pannen bei der Sterilisierung von Frauen in Indien ist der verantwortliche Chirurg von der Polizei abgeführt worden. Der Arzt sei bei Ankunft bei seinen Verwandten in der Stadt Bilaspur ergriffen worden, gaben die Gesundheitsbehörden des nordostindischen Staates Chhattisgarh bekannt. Mittlerweile sind 13 Frauen ums Leben gekommen. Mindestens 16 weitere schweben weiterhin in Lebensgefahr.

Der Verdächtige habe am Samstag mehr als 80 Sterilisationen in sechs Stunden vorgenommen, bezeugte der Vertreter des Gesundheitsministeriums von Chhattisgarh, S.K. Mandal. Er habe damit gegen die Regierungsanordnung verstoßen, die Chirurgen untersage, mehr als 30 Operationen am Tag durchzuführen. Die Frauen waren nach der Operation nach Hause entlassen worden, Dutzende litten aber kurze Zeit danach an schweren Krankheits-Symptomen.

Die Ermittler prüfen nun, ob den Frauen während ihres Aufenthalts im „Gesundheitslager“ schädliche Medizin verabreicht worden sei, meinte Mandal. Als mögliche Ursache für die Komplikationen zog man eine Blutvergiftung oder einen Blutungsschock in Betracht. Die kostenlosen und von der Regierung geförderten Eingriffe sollen dazu helfen, das rasante Bevölkerungswachstum in Indien zu reglementieren. Der Subkontinent beherbergt bereits 1,3 Milliarden Einwohner.

Experten meinen, die Todesfälle lägen auch darin begründet, dass es keinerlei medizinische Aufsicht gibt. Zum anderen wird aber auch die Regierung beschuldigt, dass sie sich Sterilisationsziele gesetzt habe, um die stark anwachsende Bevölkerungszahl unter Kontrolle zu bekommen. Die indische Regierung behauptete dagegen, man habe ein solches Programm schon in den 90er Jahren eingestellt.

Allerdings vermuten Ärzte und Menschenrechtsaktivisten, dass die Regierung derartige Ziele heimlich trotzdem verfolgt. In den Dörfern, in denen die Menschen wenig Möglichkeiten hätten, sich aufzuklären, ende das oft in Nötigung. Mandal hatte zuvor eingeräumt, der Chirurg habe wahrscheinlich unter Druck gestanden, das Arbeitspensum von 15.000 Sterilisationen in seinem Distrikt voll zu machen.

Im Januar war der Arzt von der Regierung noch gelobt und gewürdigt worden, weil er 50.000 Eingriffe absolviert hatte. Am Samstag hatten sich 83 Frauen der OP unterzogen – alles arme Dorfbewohnerinnen unter 32 Jahren. Sie hätten 600 Rupien (7,80 Euro) ausgehändigt bekommen, was ungefähr einen Wochenlohn ausmacht, hieß es. Alle Opferfamilien sollen eine Entschädigung von umgerechnet rund 2.700 Euro erhalten.

Indien weist die höchste Rate an Sterilisierungen von Frauen auf. Nach Zahlen der UN aus dem Jahr 2006 kommt das Land auf 37 Prozent, in China dagegen sind es 29 Prozent. Kritiker prangern an, dass die Regierung Frauen zu einer Sterilisierung drängt, anstatt ihnen andere Formen der Empfängnisverhütung aufzuschließen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „N24“, n24.de

Schlagwörter: Indien, Sterilisierung, Arzt, festgenommen, Frauen, Massensterilisierung, Operation, Eingriff, Bevölkerungswachstum, Kinder, Menschenrechte, Frauenrechte, Nötigung, Zwangssterilisierung, Chhattisgarh