Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Afghanistan: Parlamentarierin entkommt Sprengstoff-Attentat

 
Meldung vom 17.11.2014

Die prominente afghanische Abgeordnete Schukria Baraksai überstand ein Sprengstoff-Attentat mit nur leichten Verletzungen. Der Angriff wurde inmitten des Verkehrs in Kabul verübt. Drei Menschen wurden dabei in den Tod gerissen.

Die prominente Frauenrechtlerin und Abgeordnete Schukria Baraksai entkam in der afghanischen Hauptstadt Kabul einem hinterhältigen Anschlag. Doch drei Passanten starben. Der Wagen der Parlamentarierin fuhr in einem Konvoi anderer Fahrzeuge mit afghanischen Abgeordneten. Die Politikerin hat den Anschlag leicht verletzt überlebt, bestätigte ein Polizeisprecher.

22 Menschen erlitten bei dem Attentat Verletzungen, wie der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, angab. Der Selbstmordattentäter saß demnach in einem Auto, das vorpreschte, um Baraksais Fahrzeug zu rammen. Anschließend habe der Angreifer den Zündsatz betätigt.

Innenminister Mohammed Umar Daudsai stattete der verletzten Abgeordneten im Krankenhaus einen Besuch ab, wie es weiter hieß. Baraksais Fahrer sei bei dem Attentat ebenfalls verwundet worden.

Baraksai zählt zu dem engen Kreis der Vertrauten um den neuen Präsidenten Aschraf Ghani. Sie hatte während der Herrschaft der radikalislamischen Taliban heimlich eine Schule für Mädchen betrieben. Im Jahr 1999 hatte sie die Schule bei sich zu Hause ins Leben gerufen, um eine Initiative gegen die Taliban zu einzuleiten. Nach dem Ende der Taliban-Herrschaft gab sie im Jahr 2002 die Wochenzeitung Aina-E-Zan (deutsch: Spiegel der Frau) heraus, die sich speziell mit Frauenthemen auseinandersetzt.

Seit 2004 arbeitet Baraksai als Abgeordnete im Parlament. Dort kämpfte sie – anders als die meisten anderen weiblichen Abgeordneten – für Frauenrechte. Sie hat damit nicht nur die Feindschaft der Taliban auf sich gezogen: Auch ihre Kollegen im Parlament schikanierten sie und drohten ihr mit Mord oder Vergewaltigung. Sie hatte das Parlament unter anderem als „Ansammlung von Kriegsherren, Drogenbossen und Kriminellen“ verunglimpft.

Baraksai hatte zuletzt bei der Stichwahl um das Präsidentenamt die hohe Wahlbeteiligung trotz massiver Drohungen der Taliban gelobt. „Auch wenn die Taliban mir den Kopf abgeschnitten hätten, hätte ich meine Stimme abgegeben“, verkündete sie Mitte Juni 2014. Nach eigenen Angaben war sie regelmäßig mit Morddrohungen der Taliban konfrontiert. Die Arbeit der 42-Jährigen brachte ihr international Anerkennung ein, sie wurde mit mehreren Auszeichnungen bedacht.

Derzeit setzen die Taliban alles daran, das Land vor dem Abzug der internationalen Schutztruppen zu schwächen. Vergangene Woche hatten die Extremisten ein ähnliches Attentat auf den Polizeichef von Kabul, General Mohammed Sahir Sahir, durchgeführt. Auch er entkam dem Anschlag lebend.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Afghanistan, Schukria Baraksai, Attentat, Anschlag, Selbstmordattentat, Sprengsatz, Auto, Konvoi, Kabul, Frauenrechtlerin, Frauenrechte, Frauen, Gender, Taliban, Bildung, Mädchenschule, Parlament, Abgeordnete, Politikerin, Ashraf Ghani, verletzt, Tote