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Hunger: Welternährungskonferenz – Auf die ersten 1.000 Tage im Leben kommt es an

Meldung vom 20.11.2014

Zwei Milliarden Menschen weltweit leiden unter mangelhafter Ernährung. Auf der Welternährungskonferenz haben sich 170 Länder dazu entschlossen, etwas dagegen zu unternehmen und vor allem Kindern bessere Ernährung zukommen zu lassen. Konkrete Vorschläge oder Verpflichtungen spart die Abschlusserklärung allerdings aus.

Für den Kampf gegen Hunger und Unterernährung muss man viel Geduld mitbringen. Als sich 1992 die internationale Gemeinschaft zum ersten Mal zu einer Ernährungskonferenz zusammenfand, belief sich die Zahl der Hungernden weltweit auf mehr als einer Milliarde.

22 Jahre später, bei der Nachfolgekonferenz in Rom, werden immer noch 800 Millionen Menschen verzeichnet, die hungern. Der Kampf gegen Unterernährung steht immer noch zur Debatte, doch ein weiteres Thema gesellt sich dazu: die Qualität der Ernährung.

„Es gibt genug Nahrung auf der Welt, ausreichend für jeden“, weiß der Direktor der Welternährungsorganisation, José Graziano da Silva. „Aber diese Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln ist noch nicht in eine gesunde Ernährung umgesetzt worden. Heute müssen wir anerkennen, dass wir unser Ernährungssystem ändern müssen.“

Im Fokus stehen zudem die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes. Gleich zum Auftakt der Ernährungskonferenz hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, alle Formen von Mangelernährung anzugehen. Dabei soll ein besonderes Gewicht auf die ersten 1.000 Tage im Leben eines Menschen gelegt werden, lautet es in der „Erklärung von Rom“.

„Der Mangel an Nährstoffen, an Vitaminen hat vor allem während der Schwangerschaft und am Lebensanfang schlimme Folgen“, erklärt die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation Margarete Chan. „Unterernährung schadet der kognitiven Entwicklung von Kindern, gleich am Anfang ihres kurzen Lebens“, betont Chan.

„Die Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren ist in 45 Prozent der Fälle Mangelernährung. Es gibt einen Zusammenhang zwischen zu wenig, zu schlechtem Essen in Kinderjahren und Überernährung im Erwachsenenalter“, erläutert Bernhard Walter, Ernährungsexperte von Brot für die Welt.

Zwei Milliarden Menschen greifen zudem auf mangelhafte Ernährungsprodukte zurück. Daraus resultieren Übergewicht und Fettleibigkeit. Das Problem tritt mittlerweile immer häufiger auch in Entwicklungs- und Schwellenländern auf. Die gesundheitlichen Schäden und die Kosten, die das verursacht, sind beträchtlich. In Mexiko wurden Fastfood-Produkte und Süß-Getränke bereits besteuert. Es geht nicht an, dass ungesunde, süße und fette Lebensmittel preiswerter sind, als gesunde und frische. Die einzelnen Staaten müssten, so WHO-Chefin Chan, die Nahrungsmittelindustrie mit Auflagen unter Druck setzen, gesündere Lebensmittel herzustellen, „weniger Convenience Food“.

„Ich glaube, dass hier ökonomische und gesundheitliche Interessen zusammenkommen“, schlussfolgert Chan. „Die Staaten dieser Welt müssen kreativ werden, um gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, mit Akademikern und der Wirtschaft, richtige Lösungen für die Gesundheit zu finden.“ Doch wie konkret eine solche Lösung aussehen könnte, dazu hat die Erklärung von Rom keine Antworten – auch sucht man in ihr vergeblich, dass sich die Staaten auf praktische Maßnahmen verpflichten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Hungerhilfe weltweit, Welternährungskonferenz, Hunger, Mangelernährung, Ernährung, 1.000 Tage, Baby, Kinder, Nahrungsmittel, Nahrungsmittelindustrie, Auflagen, Steuer, Gesundheit, Erklärung von Rom, Verpflichtungen, Rom, Abschlusserklärung, Fastfood