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Afghanistan: Volleyball-Turnier wird zum Blutbad

 
Meldung vom 24.11.2014

Wenn der Alptraum mitten in eine harmlose Sportveranstaltung hereinbricht, dann wird es jedem wieder bewusst – die Sicherheitslage in Afghanistan ist heikel. Viele Hunderte Afghanen wollten einfach einmal abschalten, sich für einige Stunden von dem bedrohlichen Alltag ablenken und Sport schauen. Geboten wurde das Finale eines Volleyballturniers. Alle hatten sich darauf gefreut – Volleyball gehört zu den beliebtesten Sportarten in Afghanistan. Und plötzlich eine Explosion – überall liegen Tote und Verletzte.

Mindestens 50 Tote, Dutzende Verletzte – das sind die erschreckenden Zahlen eines Selbstmordanschlags auf Zuschauer eines Volleyballspiels in Afghanistan. Der Zeitpunkt des Anschlags war wohl nicht zufällig so gewählt – er fällt in eine politisch wichtige Zeit. Das Parlament signierte gerade das Abkommen über die neue NATO-Mission.

Der Selbstmordattentäter mischte sich nach Angaben lokaler Behördenvertreter unter das Publikum und betätigte die Zündung seiner Sprengstoffweste. In seinem Umkreis wurden vor allem Zivilisten tödlich getroffen.

Die Provinz Paktika, in der der Anschlag verübt wurde, befindet sich im Osten Afghanistans und grenzt an Pakistan. Auf der pakistanischen Seite der Grenze liegt Wasiristan – ein Stammesgebiet, das als Hochburg der Extremisten gilt. In der Region brechen auf beiden Seiten der Grenze immer wieder Gefechte aus.

Mindestens 70 Menschen erlitten Verwundungen. Die meisten Toten seien Zivilisten, darunter viele Kinder und Jugendliche. Einige Polizisten kamen ebenfalls ums Leben. Die genaue Zahl stand jedoch noch nicht fest. Zunächst blieben die Attentäter im Hintergrund.

Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums gab bekannt, die Krankenhäuser seien überfordert. „Wir haben nicht genügend Kapazitäten, um alle Opfer gleichzeitig zu behandeln. Viele der Verletzten sterben im Krankenhaus oder auf dem Weg dorthin“, berichtete er. Der afghanische Vizepräsident Abdul Raschid Dostum äußerte seine Empörung über den Anschlag über Twitter: „Dieser barbarische Angriff auf Zivilisten in Paktika ist inakzeptabel. Es ist ein Massaker und Terroristen sind für deren Tod verantwortlich“.

Im Juli waren ebenfalls in der Provinz Paktika mehr als 40 Menschen durch eine Autobombe in den Tod gerissen und 50 weitere verletzt worden. Die Region ist heikel. An der pakistanischen Grenze geht das dortige Militär in der nördlichen Stammesregion gegen Aufständische wie die Taliban vor. Sportveranstaltungen sind den Taliban ein Dorn im Auge, sie gelten als westlich und moralisch verwerflich.

Der schwerste Einzelanschlag seit Jahresbeginn vollzog sich nur wenige Stunden, nachdem das afghanische Parlament grünes Licht für den internationalen Militäreinsatz im Land über das Jahresende hinaus gegeben hatte. Ausländische Soldaten dürfen sich jetzt auf ihre Immunität vor afghanischer Rechtsprechung verlassen – was eine Voraussetzung der USA und der NATO für ihren Verbleib war.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Berliner Zeitung“, berliner-zeitung.de

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