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Indien: Indische Kohle bedroht den Klimaschutz

Meldung vom 26.11.2014

Nach vielen Jahren Arbeit liegt ein globales Klimaabkommen zum Greifen nahe. Doch schon braut sich neue Gefahr zusammen: Indien muss den Energiehunger seiner wachsenden Bevölkerung und Industrie bedienen und verschreibt sich dabei der Kohle. Die Regierung unterstützt dort mit Milliardeninvestitionen einen „Kohlerausch“.

Beim UN-Klimagipfel Ende 2015 in Paris soll endlich ein neues bindendes Klimaabkommen abgeschlossen werden. Die Chancen, dass nach den mehr oder weniger gescheiterten Gipfeln von Kopenhagen (2009), Cancún (2010), Durban (2011) und Doha (2012) endlich ein Nachfolger des Kyoto-Protokolls zur Verringerung der Treibhausgasemissionen ausgehandelt wird, sind zurzeit so groß wie schon lange nicht mehr.

Am G-20-Gipfel in Brisbane gaben die USA und China überraschend bekannt, sich auf gemeinsame Emissionsziele einlassen zu wollen. „Kein Land ist immun, jedes Land hat die Verantwortung, seinen Teil beizutragen“, betonte US-Präsident Barack Obama in Brisbane.

„Wenn sich China und die USA darauf verständigen können, dann kann es die ganze Welt“, behauptete Obama bei einer Rede an der Universität von Queensland noch selbstbewusst. Das liegt im Bereich des Möglichen: Die G-20-Länder sagten in Brisbane zu, sich auf ein für alle Mitgliedstaaten der UN-Klimakonvention „rechtlich verbindliches“ Abkommen zu einigen. Noch ist es aber ungeklärt, welche Verpflichtungen die einzelnen Länder sich auferlegen lassen. Die USA sind willens, ihre Emissionen bis 2025 um 26 bis 27 Prozent unter das Niveau von 2005 zu verringern. China kündigt an, die Emissionen ab dem Jahr 2030 nicht mehr ansteigen zu lassen. Die EU stellt gar eine Reduktion um 40 Prozent in Aussicht.

Entscheidend wird aber sein, wie sich Indien als drittgrösster Produzent von Treibhausgasen dazu stellt. Bislang hat die indische Regierung keine Zusagen gemacht – und ihre jüngsten Beschlüsse geben wenig Hoffnung auf eine gute Klimapolitik. Offenbar beabsichtigt das Kabinett von Indiens Premier Narendra Modi, den Kohleabbau für internationale Konzerne zu öffnen. Zudem soll die von den Gewerkschaften beschützte, auf viel Handarbeit beruhende Produktion auf den neuesten Stand gebracht werden.

Den Kohleabbau steigern will die Regierung Modi dem Bericht zufolge zudem mit der Investition einer Milliarde Dollar in Eisenbahn und Logistik zwecks Abtransport des Rohstoffs. Die Maßnahmen locken internationale Konzerne wie die Giganten Rio Tinto und BHP Billiton an. Umgekehrt liefert er den indischen Kohlekraftwerken viel billige Kohle.

Keinen Zweifel an der neuen schädlichen Energiepolitik ließ Indiens Energieminister Piyush Goyal. „Das für Indien notwendige Wachstum darf nicht auf dem Altar in einigen Jahren allenfalls drohender Klimaveränderungen geopfert werden“, sagte er kürzlich bei einer Konferenz in Delhi. „Der Westen wird anerkennen müssen, dass die Armen Bedürfnisse haben.“

Beobachter sind über die indische Strategie, die einen Kohlerausch in dem Staat mit der weltweit zweitgrößten Bevölkerung begünstigen dürfte, höchst beunruhigt. „Wenn Indien mehr und mehr der Kohle verfällt, sind wir dem Untergang geweiht“, gibt die New York Times die Worte des Klimawissenschaftlers Veerabhadran Ramanathan wieder. Dieser rechnet zudem damit, dass der Klimawandel gerade Indien besonders stark in Mitleidenschaft ziehen wird.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Tagesanzeiger“, tagesanzeiger.ch

Schlagwörter: Indien, Kohle, Energie, Energiehunger, Kohleabbau, Kohlerausch, Klima, Klimaschutz, Natur, Umwelt, Emissionen, Luftverschmutzung, Klimawandel, UN-Klimagipfel, Klimaabkommen, Paris, USA, China, Verringerung, Treibhausgase, Kohlekraftwerke, Emissionsziele, Narendra Modi, Energiepolitik, Investoren, internationale Konzerne