Mexiko: An Leichenteilen einen vermissten Studenten identifiziert

 
Meldung vom 10.12.2014

In Mexiko hat jetzt eine Familie die traurige Gewissheit: Einer der 43 verschleppten Studenten ist tot. Kaum jemand hat noch Hoffnung, dass die verbliebenen 42 noch am Leben sind.

Mindestens einer der Ende September 2014 in Mexiko verschwundenen Studenten ist tot. Argentinische Gerichtsmediziner konnten die Überreste dem 19-Jährigen zuordnen. Die Leichenteile stammten von einer Müllhalde im südlichen Bundesstaat Guerrero, auf der mehrere menschliche Reste gefunden wurden, wie mexikanische Medien am Sonntag (07.12.2014) berichteten. Ein Sprecher der Familien der Studenten gab das traurige Ergebnis der DNA-Analyse bekannt.

Die Fleischreste und Knochenfragmente wurden auf einer Müllhalde in Cocula entdeckt, rund 14 Kilometer entfernt von der Stadt Iguala in Guerrero. Die Überreste seien am Fluss San Juan in Cocula aufgelesen worden, erklärte Familiensprecher Felipe De la Cruz. Die Gerichtsmediziner hätten die Hinterbliebenen am Freitag über den grausigen Fund informiert. De la Cruz selbst ist Vater eines der entführten Studenten, die das Lehrerseminar besuchten.

Nach der Identifizierung des getöteten Studenten hat die Justiz angekündigt, die Ermittlungen im Fall der vermissten jungen Männer bis zum Ende durchzufechten. Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam versicherte am Sonntag auf einer Pressekonferenz, die Untersuchungen würden fortgeführt, bis „alle Schuldigen gefasst“ seien. Noch ein Gräuel dieser Art könne das Land nicht verkraften, betonte er.

Der Generalstaatsanwalt bestätigte auf der Pressekonferenz, was zuvor schon von Seiten der Behörden bekannt gegeben wurde: Die sterblichen Überreste konnten bei weiteren DNA-Analysen in Österreich identifiziert werden, sagte Karam. Das Ergebnis sei „positiv“, die Knochenteile konnte man Alexander Mora zuweisen.

Der 19-Jährige gehört zu der Gruppe der 43 vermissten Lehramtsstudenten, die Ende September nach einer Spendensammelaktion in der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero von der Polizei mitgeführt und mutmaßlich umgebracht worden waren. Der Justiz zufolge wurden im Zusammenhang mit dem Fall bereits 80 Menschen verhaftet.

Im Heimatdorf des ermordeten Studenten betrauerten dessen Angehörige den Tod des 19-jährigen Mora. Sein Sohn habe sich zum Ziel gesetzt, zu studieren, „denn es war sein Traum, Lehrer zu werden“, bezeugte sein verwitweter Vater. Seine Schwester Edith verlangte „Gerechtigkeit“. „So kann es nicht weitergehen“, empörte sie sich. „Mein Bruder war kein Tier.“ Moras Familie haust in dem ärmlichen Dorf El Pericón im Staat Guerrero. Mora hatte acht Geschwister.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „RP Online“, rp-online.de