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Indien: Aussicht auf Geschäfte – Präsident Putin besucht Narendra Modi

Meldung vom 12.12.2014

Der russische Präsident Wladimir Putin besucht Indien. Im Vordergrund dürften dabei geschäftliche Interessen stehen. Mit Indien steht ein Reiseziel auf der Agenda von Putin, das ihn vergleichsweise wenig fordern wird: Indien vertritt eine neutrale Position gegenüber Russland, ist ein wichtiger Rohstoff-Abnehmer und setzt auf russische Investoren. Beide Länder signierten bereits 20 Verträge etwa zum Export von Gas, Öl und Nukleartechnologie nach Indien – und verwirklichten somit einen Teil eines geplanten großen Energiepakts. Doch auch diese Beziehung hat Ecken und Kanten.

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nicht zum ersten Mal auf Staatsbesuch in Indien. Gleich nach seinem Amtsantritt im Jahr 2000 hatte er ein jährliches indisch-russisches Forum mit der Regierung in Neu-Delhi ins Leben gerufen. Die offiziellen Beziehungen Indiens zu Moskau waren schon zu Sowjetzeiten gut ausgebaut, zum Teil fester als zu den USA.

Indien mischt sich, was die Krisen in der Ukraine und in Syrien angeht, nicht ein. Amit Baruah analysiert die indisch-russischen Beziehungen für eine der größten Zeitungen Indien, The Hindu: „Die indische Regierung möchte Russland nicht in eine Ecke drängen“, meint er. „Indien versucht, neutral zu bleiben. Natürlich versuchen westliche Staaten immer wieder, Indien zu einer etwas aktiveren Haltung im Ukraine-Konflikt zu drängen. Aber ich sehe nicht, dass ihnen das gelingt.“

Putin darf sich in der politischen Szene in Neu-Delhi vielmehr auf einige Anhänger stützen. Dass beide Staaten sich für gute Beziehungen stark machen, hat auch viele pragmatische Gründe: Indien kaufte jahrzehntelang einen Großteil seiner Militärtechnik aus der Sowjetunion und später aus Russland. Die indische Luftwaffe ist vor allem mit russischen Modellen ausgerüstet. Und was noch weitaus wichtiger ist: Indien benötigt russisches Öl und russisches Gas, das Land schaut sich nach Energieimporten um.

Die indische Regierung will die Wachstumsraten wieder kräftig ankurbeln. Russische Investoren könnten da Unterstützung leisten. Unter anderem wird in Südindien mit russischer Hilfe derzeit ein Atomkraftwerk errichtet. Nach Putins Aussagen sind weitere 25 Atomkraftwerke unter russischer Anleitung denkbar. Amit Baruah: „Ich denke, Putin sieht in Narendra Modi auch einen starken Regierungschef. Es wird spannend zu sehen, was die beiden für eine Dynamik entwickeln.“

Putin und Modi wollen laut dem indischen Außenministerium eine gemeinsame Vision für die nächsten zehn Jahre aufstellen. Der Besuch des russischen Präsidenten sei eine wichtige Wegmarke, teilte die Regierung mit.

Aber völlig unbeschwert sind die Beziehungen dann doch nicht. Indien lässt sich noch offen, auch französische Kampfflugzeuge vom Typ Rafale zu erwerben. Die russischen Jets könnten die Rafales „zerquetschen wie Moskitos in einer Sommernacht“, meldete sich daraufhin der russische Botschafter in Neu-Delhi zu Wort. Und der russische Verteidigungsminister ließ sich im November 2014 zum ersten Mal bei Indiens Erzfeind Pakistan blicken, in der vergangenen Woche rückte eine Delegation hoher Militärs aus Moskau nach.

Das trübte die Stimmung in Indien, und der russische Botschafter Alexander Kadakin musste gleich Scherben aufkehren: „Russland ist Indiens strategischer Verbündeter. Wir werden keine Schritte unternehmen, die gegen Indien gerichtet sind. Also gibt es da auch nichts zu befürchten.“

Dass Indien entschieden enger mit Russland kooperieren wird, ist eher unwahrscheinlich. Im Januar wird der nächste schlagzeilenträchtige Staatsbesuch erwartet. Dann wird US-Präsident Obama als Ehrengast zum Tag der Republik auf der Bildfläche erscheinen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Indien, Wladimir Putin, Staatsbesuch, Geschäft, Beziehungen, Atomkraftwerke, Energiepolitik, Energiehunger, Energiepakt, Narendra Modi, Ukraine, Neutralität, Kampfflugzeuge, Jets, Militär, militärische Ausrüstung, Gas, Erdöl, Neu-Delhi