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Indien: Ganges schwemmt hundert Leichen an

Meldung vom 26.01.2015

Bewohner eines indischen Dorfes haben in einem Seitenarm des Ganges etwa hundert Leichen gefunden. Die Körper sind stark verwest, eine Identifizierung der Toten wird schwer fallen. Die Behörden glauben aber nicht, dass es sich um ein Verbrechen handelt.

In einem Seitenarm des Flusses Ganges in Indien sind etwa hundert Leichen angeschwemmt worden. Viele von ihnen sind Kinder, wie der Bezirksvorsteher von Unnao angab. Der Fundort befindet sich nahe des Dorfes Pariyar im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Die Behörden schließen äußere Gewalt aus. Man nimmt eher an, dass die Leichen von armen Familien dem Fluss übergeben wurden, weil sie für eine Einäscherung ihrer Verwandten kein Geld hatten.

Für eine Einäscherung muss man den Angaben zufolge in Indien umgerechnet mindestens 40 Dollar entrichten. So hoch fällt für arme Menschen in Indien das Monatsgehalt aus. Viele arme Familien können dieses Geld nicht aufbringen und werfen die Leichen deshalb ohne Einäscherung oder halb verbrannt in den Ganges.

Zudem herrscht den Behörden zufolge in Indien der Aberglaube, wonach unverheiratete Mädchen nicht verbrannt werden dürfen. Einige Hindus sind der Überzeugung, dass unverheiratete Mädchen in ihre Familie wiedergeboren würden, wenn sie dem Wasser übergeben würden. Auch deshalb werfen Familien ihre toten Kinder in den Ganges – obwohl es ein Gesetz gibt, das dieses Ritual verbietet.

Die Leichen sind laut Behörden so verwest, dass sie nicht mehr ohne Weiteres identifiziert werden können. Deshalb würden jetzt DNA-Tests vorgenommen. „Es sieht so aus, als ob die Leichen schon sehr lange im Wasser gelegen haben“, bezeugte ein Polizist. Die Ermittler vermuten, dass die angeschwemmten Leichen an dem Verbrennungsplatz Pariyar Ghat in den Fluss geworfen wurden und die Strömung sie dann in seichteres Wasser gezogen hat.

Einwohner hatten die Leichen gefunden, als sie Anfang der Woche am Ufer gestrandet waren. Hunde und Geier hatten die Leichen schon angefressen. Die Hindus halten den Ganges für heilig. Sie führen rituelle Waschungen in seinem stark verschmutzten Wasser durch, um sich von ihren Sünden zu reinigen, und verstreuen die Asche ihrer Verstorbenen in dem Wasser.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Indien, Leichen, Ganges, angeschwemmt, Bestattung, Armut, Arme, Verbrennung, Einäscherung, Geld, Gehalt, Uttar Pradesh, Kinder, Mädchen, Wiedergeburt, Hindus, heilig, Unnao, Pariyar Ghat, Pariyar