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Sambia: Ausgabe von Nahrungsgutscheinen an Arme

Meldung vom 16.03.2009

In Sambia haben Regierung und Welternährungsprogramm (WFP) angefangen, Nahrungsmittelgutscheine zu verteilen, um den Hunger zu bekämpfen. Das Projekt unterstützt 10.000 arme urbane Haushalte und soll vorerst für die Dauer von einem Jahr durchgeführt werden. Experten raten jedoch, dieser Nothilfemaßnahme auch nachhaltigere Formen der Krisenbewältigung folgen zu lassen. Besonders umfangreiche Hilfen für die Kleinbauern seien notwendig.

„Wir fordern seit langem höhere Investitionen in die kleinen Farmer. Doch bislang dienen alle staatlichen Landwirtschaftsprogramme eher den kommerziell geführten Höfen, obwohl die Kleinbauern für die Sicherung der Ernährung wesentlich mehr tun“, meint Joe Ndalasa, der Programmkoordinator des Sambischen Rats für Armutsbekämpfung.

„Die Kleinbauern brauchen gutes Saatgut und Düngemittel, das aber können sich die meisten nicht leisten“, betont auch Sylvester Mbewe, der Leiter der Organisation für soziale Entwicklung (OSD). Zurzeit hilft das sambische Landwirtschaftsministerium rund 200.000 der insgesamt einen Million Kleinbauern des Landes mit Subventionen für Düngemittel.

Dass die Hungernden jedoch umgehend Nahrungsmittelhilfe erhalten müssen, steht außer Frage. Wie aus einer Untersuchung des in der sambischen Hauptstadt Lusaka ansässigen Jesuitenzentrums für theologische Reflexion (JCTR) vom Oktober 2008 hervorgeht, sind 47 Prozent der Sambier unterernährt.

Damit liegt Sambia nach Berechnungen der Welternährungsorganisation FAO unter den zehn Ländern der Welt, in denen die Nahrungsmittellage am schlimmsten ist. Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise von 25 bis 75 Prozent hat diese Situation hauptsächlich verursacht. Dieser Anstieg wiederum hängt zusammen mit der Erhöhung von Treibstoffpreisen.

Die Nahrungsmittelgutscheine kommen vor allem bedürftigen Haushalten in und um Lusaka zugute. Die Regierung hofft, dass die Familien dort, wo die Ernährung abgesichert ist, mehr Geld für Bildung und Gesundheit investieren können.

Im Schnitt benötigt eine in der Stadt lebende Familie mit zwei Erwachsenen und vier Kindern in Sambia jeden Monat umgerechnet 120 US-Dollar nur für Nahrungsmittel. Nach der JCTR-Studie aber steht einem Drittel der urbanen Haushalte weniger als 100 Dollar zur Verfügung.

Kinder trifft die Ernährungskrise am härtesten. Schon in einem Bericht von 2006 legte das nationale Statistikamt dar, dass über die Hälfte aller sambischen Kinder in der Entwicklung zurückgeblieben sind. 19,7 Prozent der Kinder waren bereits zu dieser Zeit untergewichtig und 5,9 Prozent wiesen Anzeichen von Auszehrung auf.

Im November 2008 veröffentlichte das Lehrkrankenhaus der Universität von Lusaka alarmierende Zahlen, wonach täglich bis zu 20 akut unterernährte Kinder aufgenommen wurden. Ihre Lage verschärfe sich zudem durch Medikamentenmangel, fehlende Nahrungsmittel und die Abwanderung von Ärzten und Pflegern, die allen Kliniken des Landes ernste Probleme bereiten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info