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Afghanistan: Verhandlungen mit den Taliban in Katar

Meldung vom 20.02.2015

Erneut versucht die afghanische Regierung, auf das Gespräch mit den Taliban zu setzen: Seit gestern werden im Wüstenemirat Katar offenbar Verhandlungen zwischen den aufständischen Islamisten, den USA und Regierungsvertretern aus Kabul geführt. Ob dabei eine Chance besteht, den mehr als 13-jährigen Konflikt zu beenden, der Tausende Menschen das Leben gekostet hat, bleibt fraglich.

Auch Pakistans Militärspitze hat darauf hingewiesen, dass die Taliban offenbar zu Verhandlungen bereit seien. Ein Taliban-Sprecher in Afghanistan negiert allerdings, dass diese Gespräche in Katar stattfinden. Die neue Verhandlungsrunde würde der angefochtenen Regierung des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani Handlungsspielraum verschaffen.

Pakistans mächtiger Armeechef Raheel Sharif teilte ebenfalls mit, dass neue Friedensgespräche angekurbelt wurden. Sharif war am Mittwoch (18.02.2015) – zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten – nach Afghanistan geflogen. Pakistan ist ein wichtiger Akteur bei den Friedensverhandlungen.

Um die Taliban in die Friedensbemühungen einzubinden, müssen die drei wichtigsten Fraktionen der radikal-islamischen Kämpfer beteiligt werden: die Quetta-Shura um Mullah Omar, das Haqqani-Netzwerk und die Milizen von Gulbuddin Hekmatyar. Die ersten zwei dieser Gruppen wirken von Pakistan aus, dessen Militär offenbar Verbindungen zu den Taliban unterhält.

Die Versicherung Pakistans, die Taliban seien verhandlungsbereit, lässt zum ersten Mal ernsthafte Hoffnung entstehen, dass diese Initiative mehr ist als eine Inszenierung. Seit 2013 hat sich die Situation in Afghanistan stark verändert: die NATO ist abgezogen. Zudem setzt sich auch China, ein enger Verbündeter Pakistans, für eine Lösung des Konfliktes ein. Der mächtige Nachbar im Osten Afghanistans hat in den vergangenen Jahren viele Investitionen am Hindukusch geleistet.

Dazu kommen leise Signale aus den USA, den Taliban diplomatischer entgegenzutreten. Ein Sprecher des Weißen Hauses unterließ es Ende Januar, die Taliban eine Terrorgruppe zu nennen, sondern sprach nur noch von einem „bewaffneten Aufstand“.




Quelle: „Weser Kurier“, www.weser-kurier.de

Schlagwörter: Afghanistan, Taliban, Verhandlungen, Katar, Friedensverhandlungen, Islamisten, USA, Pakistan, Militär, Ashraf Ghani, Diplomatie, Terror