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Sudan: Alle ausländischen Helfer raus!

Meldung vom 17.03.2009

Die Regierung des Sudan will nach der Ausstellung eines internationalen Haftbefehls gegen Staatschef Omar Hassan al Bashir alle ausländischen Hilfsorganisationen innerhalb eines Jahres des Landes verweisen. Vor tausenden Soldaten erklärte al Bashir in der Hauptstadt Khartum unter Anspielung auf die Krisenprovinz Darfur, „dass wir in einem Jahr keine ausländische Hilfsorganisation mehr in dem Gebiet mit unseren Bürgern arbeiten lassen wollen“. Stattdessen sollten sich einheimische Organisationen um die Versorgung Hilfsbedürftiger kümmern.

Laut Presseberichten verkündete al Bashir, wenn ausländische Hilfsorganisationen sich engagieren wollten, müssten sie die Hilfsgüter „am Flughafen abliefern“. „Wir müssen unser Land von allen Spionen säubern“, betonte Sudans Staatschef. Derzeit seien noch rund 70 internationale Hilfswerke in Darfur aktiv.

Die sudanesische Regierung hatte bereits mehr als ein Dutzend Hilfsorganisationen abgeschoben, nachdem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag am 4. März einen Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen al Bashir ausgestellt hat. Die Hilfsorganisation CARE hatte daraufhin von einer drohenden humanitären Katastrophe in der Bürgerkriegsregion gesprochen.

Eine Gruppe prominenter afrikanischer Staatsmänner und anderer Personen des öffentlichen Lebens, unter ihnen der frührere UN-Generalsekretär Kofi Annan und Südafrikas Erzbischof Desmond Tutu, warnt davor, dass die Ausweisung von Hilfsorganisationen das Leid für mehr als eine Million Flüchtlinge noch verschlimmere.

Tutu, der Vorsitzende der Gruppe „The Elders“, rief in einer öffentlichen Stellungnahme den Sudan zum Einlenken auf: „Die Menschen im Sudan dürfen nicht länger bestraft werden. Warum geht die Regierung mit ihren Maßnahmen gegen ihre eigenen Bürger vor? Ich rufe die sudanesische Regierung dazu auf, das schreckliche Leiden der Menschen nicht weiter zu verschlimmern und den Hilfsorganisationen zu erlauben, ihre Arbeit in Sicherheit fortzusetzen.“

Und Kofi Annan ergänzte: „Hilfsorganisationen auszuweisen und ihre Ausstattung zu beschlagnahmen, schadet nur den Schwächsten und Verletzlichsten. Hunderttausende sind im Sudan schon an den Folgen von Kämpfen gestorben. Ohne Unterstützung werden mehr als eine Million Menschen in äußerste Not geraten. Die sudanesische Regierung und die internationale Gemeinschaft tragen die Verantwortung dafür, dass die Schwächsten unter der Bevölkerung versorgt werden können und nicht Spielball von Ereignissen werden, an denen sie nicht beteiligt sind.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Entwicklungspolitik Online“, epo.de