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Kenia leidet unter extremer Dürre

Meldung vom 18.03.2009

In glühender Hitze drängen sich Hunderte von Kamelen, Ziegen und Kühen um die Wasserstelle in dem Dorf Wargadud im Nordwesten Kenias. Viele Nomaden sind mehr als 20 Kilometer durch die staubige Ebene gezogen, um ihre Herden zum Wasser zu führen. Am Brunnen herrschen chaotische Zustände, die Tiere blöken und brüllen. Seitdem in der Regenzeit im vergangenen Herbst nur wenig Niederschlag zu verzeichnen war, ist Wasser knapp geworden.

Der Norden Kenias, Uganda und die gesamte Region am Horn von Afrika leiden unter einer Dürre. Die Ernten fielen schlecht aus und die Vereinten Nationen rechnen damit, dass in der gesamten Region etwa 17 Millionen Menschen von Hunger bedroht sind. Rund um die Uhr wird das Wasser am Brunnen von Wargadud aus der Tiefe gepumpt, nachdem alle Regenwassersammelstellen längst ausgetrocknet sind. Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen ist etwa ein Drittel des Viehbestands an Wassermangel verendet. Das übrige Vieh erzeugt nur noch wenig oder gar keine Milch. Das bedeutet für die Nomaden, deren einzige Nahrungsgrundlage ihre Tiere sind, eine Katastrophe.

„Tagsüber essen wir nicht mehr“, klagt der 65-jährige Brunnenwächter Abdullahi Abdi Hussein. „Früher hatten wir am Tag drei Mahlzeiten, jetzt nur noch eine.“ Die Hilfsorganisationen prognostizieren, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis vor allem Kinder, alte und kranke Menschen an den Folgen von Hunger und Durst sterben. Schon jetzt seien viele Kinder von Krankheiten betroffen, sagt Hussein. Um etwas gegen den Hunger zu tun, kauen viele Menschen Blätter. „Das füllt zwar den Magen, aber es hat keinen Nährwert“, sagt er.

Wenn auch die aktuelle Regenzeit ab März nur wenig Wasser bringt, wird die Situation eskalieren. Die Nomaden von Wargadud glauben nicht mehr an eine Verbesserung der Lage. In den vergangenen zehn Jahren gingen die Regenfälle immer mehr zurück. Experten geben den Klimawandel als Grund für dieses Phänomen an. Der weltweite Anstieg der Lebensmittelpreise hat auch vor Kenia nicht Halt gemacht und wurde durch die schlechten Ernten des vergangenen Jahres noch verstärkt. Viele Menschen haben noch nicht einmal genügend Geld für Mais – in Kenia das wichtigste Grundnahrungsmittel.

Das Welternährungsprogramm (WFP) unterstützt derzeit 1,2 Millionen Kenianer und plant, diese Zahl auf 3,2 Millionen Menschen zu erhöhen. Deshalb sollen die Geberländer zusätzliche 135 Millionen Dollar (etwa 104 Millionen Euro) zur Verfügung stellen. Doch ob eine solche Summe aufgewendet wird, ist fraglich. Die weltweite Finanzkrise könnte dazu führen, dass die Hilfe für Afrika gekürzt wird, befürchten Experten. Bisher wurden nur unter 10 Prozent der benötigten Gelder zugesagt, kritisiert Andrej Engstrand-Neacsu vom IKRK Nairobi. Die Welt müsse sich jetzt für die afrikanischen Länder einsetzen, warnt er: „Sollen wir warten, bis die Menschen sterben, ehe wir etwas unternehmen?“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de