Afghanistan: Verschleierte Zahlen – Bundeswehr-Opfer nicht erfasst?

Meldung vom 10.03.2015

Der Kampfeinsatz in Afghanistan ist Ende 2014 ausgelaufen. Insgesamt kamen dabei 55 deutsche Soldaten ums Leben. Unklar ist aber bis jetzt, wie viele Taliban und Zivilisten von der Bundeswehr verletzt oder getötet wurden.

Nach dem Ende des Kampfeinsatzes in Aghanistan wird die Zahl der von der Bundeswehr getöteten oder verletzten Menschen wahrscheinlich für immer der Öffentlichkeit vorenthalten bleiben. Das legt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion nahe.

Im Zeitraum 2010 bis 2014 entrichtete die Bundeswehr für einen getöteten und vier verletzte Zivilisten Entschädigungen zwischen 1.500 und 7.900 Euro. Nach offizieller Auskunft wurden aber keine zuverlässigen Gesamtzahlen erfasst. Der Kampfeinsatz am Hindukusch wurde nach fast 13 Jahren zum Jahreswechsel 2014/15 offiziell abgeschlossen. Auf deutscher Seite starben dabei 55 Soldaten. Heute engagiert sich die Bundeswehr noch in der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. Dafür sind noch bis zu 850 deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert.

Auf die Frage nach einer Gesamtbilanz gab das Verteidigungsministerium folgende Stellungnahme heraus: „Es liegen der Bundesregierung keine belastbaren Statistiken vor, die Aufschluss über die unter Beteiligung deutscher Einsatzkräfte getöteten oder verletzten Personen geben.“ Für den Zeitraum vor 2010 lautet es: „Für Vorgänge, die länger als fünf Jahre zurückliegen, sind die Akten gemäß den hierfür geltenden Aufbewahrungsvorschriften nicht mehr verfügbar.“


Quelle: „Lausitzer Rundschau“, www.lr-online.de