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Somalia: Läuft Terror-Miliz Al-Schabaab zum Islamischen Staat über?

Meldung vom 16.03.2015

Seit drei Jahren zählt sich die somalische Islamistengruppe Al-Schabaab zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Der neue Chef der Miliz will jedoch eine andere Richtung einschlagen: Nach militärischen Rückschlägen möchte er die Gruppierung an den Islamischen Staat anbinden. Aber viele der Anführer halten dagegen.

Als die nigerianische Terrorgruppe Boko Haram vor wenigen Tagen mitteilte, dem Islamischen Staat (IS) nachfolgen zu wollen, war dies für Beobachter kaum eine Überraschung – trotz der geografischen Entfernung zu Syrien und zum Irak. Doch jetzt gibt es auch in der somalischen Al-Schabaab-Miliz eine Debatte über einen möglichen Beitritt.

Das würde der berüchtigten Islamistengruppe nicht nur mehr Durchschlagkraft und Macht verschaffen, sondern dem IS – der den Treueschwur der Boko Haram mittlerweile angenommen hat – nach dem Westen nun auch den Osten des afrikanischen Kontinents zuspielen. Allerdings lehnen innerhalb der Miliz auch viele Entscheidungsträger diesen Plan ab.

„Es gab Debatten unter unseren Top-Kommandeuren darüber, ob wir dem IS beitreten oder unter der Führung von Al-Kaida bleiben“, erklärte ein ranghohes Al-Schabaab-Mitglied, das anonym bleiben wollte. Die Gruppe hatte sich 2012 unter der Führung von Ahmed Abdi Godane dem Terrornetzwerk angeschlossen. Seit Godane im vergangenen Jahr bei einem US-Drohnenangriff im Süden Somalias starb, gilt Ahmed Omar Abu Ubayda als Anführer der Miliz – und vor allem er bemüht sich um Anschluss an den IS.

„Wir sind an einem toten Punkt angekommen, weil Abu Ubayda alles tut, um sich mit dem IS zu verbrüdern und andere einflussreiche Kommandeure – darunter vor allem Mahad Karate – weiter zu Al-Kaida gehören wollen“, erklärte der Al-Schabaab-Sprecher. Auch das letzte Treffen zum Thema hätte einen großen Konflikt heraufbeschworen. Dennoch wurden übers Telefon bereits Kontakte zu dem somalischen Terrorchef und Mitgliedern des Schura Rates geknüpft – es handelt sich dabei um ein beratendes Gremium des IS. Eine eventuelle Zusammenarbeit wurde dabei ins Auge gefasst.

Beobachter halten einen Übertritt zum IS für denkbar. „Ich wäre nicht überrascht, wenn es zu einem solchen Zusammenschluss kommen sollte“, meint der politische Analyst Mohamed Sheikh Mohamud. „Al-Schabaab hat durch den Beitritt zu Al-Kaida kaum etwas dazugewonnen – außer vielleicht einen höheren Bekanntheitsgrad. Aber das hat die Situation vor Ort nicht verbessert, die sich nicht sehr gut für die Gruppe darstellt.“ Ein Beitritt zum IS könne hingegen den Terror wieder verstärken und Somalia erneut destabilisieren.

Seit Jahren befindet sich die Al-Schabaab militärisch auf dem Rückzug. Sie wird zunehmend von der somalischen Armee und Truppen der Afrikanischen Union (AMISOM) aus ihren Hochburgen verdrängt. Erst Anfang der Woche nahmen die Streitkräfte den Bezirk Masjid Ali Gadud ein, durch den eine wichtige Transitstrecke führt.

Es ist auch nicht zu übersehen, dass die Terrormiliz neue Kämpfer benötigt. „Der IS scheint sein Dschihad-Projekt schneller in der islamischen Welt zu verbreiten als Al-Kaida“, sagt Mohamud. „Er begeistert viele Jugendliche aus der ganzen Welt – und genau das braucht Al-Schabaab jetzt. Die Miliz braucht neue Kämpfer aus dem Nahen Osten und frische Geldmittel.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de

Schlagwörter: Somalia, Al-Schabaab, Al-Shabab, Islamischer Staat, IS, Terror, Terrormiliz, Boko Haram, Kämpfer, Kommandeure, Beitritt, Al-Kaida, Islamisten, Rückzug, Amisom, Zusammenarbeit, Dschihad