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Kenia: Antwort auf den Terror – Bau einer 700 Kilometer langen Mauer

 
Meldung vom 13.04.2015

In Kenia geht die Furcht vor weiteren Terroranschlägen um. Ein Vorfall in einem Studentenwohnheim hat eine Massenpanik ausgelöst. Ein Stromtransformator ist auf einem Campus in der kenianischen Stadt Nairobi explodiert. Der laute Knall hat die Studenten in Hysterie versetzt. Bei dem Versuch, das Gebäude zu verlassen, starb ein Student, mehr als 100 wurden verletzt. Jetzt sieht Kenia die Zeit zu handeln.

Dieser Vorfall und der Schock, den die Kenianer bei dem Massaker an einer Universität in Garissa erlitten haben, bewegen den Staat dazu, immer härtere Maßnahmen zu ergreifen. Jetzt hat Kenia von dem UN-Flüchtlingshilfswerk verlangt, das Lager Dadaab zu schließen und nach Somalia zu verlegen. Andernfalls sehe sich Kenia gezwungen, die Flüchtlinge – offiziell sind 350.000 Bewohner registriert – selbst zu verlegen, drohte Vizepräsident William Ruto.

Außerdem hat das Land mit dem Bau einer 700 Kilometer langen Mauer entlang der gesamten Grenze zu Somalia angefangen. Das ist Kenias Antwort auf den Anschlag der Al-Schabaab-Miliz mit mehr als 150 Opfern vor gut einer Woche an der Universität in Garissa.

Zehn Tage nach dem Attentat wurde in der Hauptstadt Nairobi eine Massenhysterie ausgelöst. Grund war die Explosion eines Stromtransformators auf einem Universitätsgelände. Dabei sei am Sonntag ein Student ums Leben gekommen und mehr als 100 weitere trugen Verletzungen davon, teilte die Universität Kikuyu mit. Aus Furcht vor einem Attentat von Islamisten wollten sich zahlreiche Studenten mit einem Sprung aus den Wohnheimen retten, einige von ihnen sprangen sogar aus dem fünften Stock. Einer von ihnen kam dabei zu Tode. Augenzeugen zufolge ging der Transformator um vier Uhr morgens in die Luft. Angstschreie der Studenten hätten dann die Panik in den Wohnheimen ausgelöst.

Kenia will das weltgrößte Flüchtlingslager Dadaab nahe der somalischen Grenze auflösen. Das ostafrikanische Land vermutet, dass Islamisten mit Verbindung zur somalischen Al-Schabaab-Miliz das Camp als Basis gebraucht hätten. Das UN-Flüchtlingshilfswerk müsse das Lager binnen drei Monaten räumen und die Menschen nach Somalia zurückbringen, sagte Vizepräsident William Ruto am Samstag (11.04.2015). Sollte das UNHCR sich weigern, würde Kenia die Flüchtlinge selbst zwangsausweisen, drohte er. Ruto zufolge sind in Dadaab mehr als 600.000 somalische Flüchtlinge untergekommen, offiziell sind in dem Lager laut UN rund 335.000 aufgenommen worden.

Die Dadaab-Flüchtlingscamps versorgen seit mehr als 20 Jahren vor allem Somalis, die vor Bürgerkriegswirren und islamistischem Terrorismus in ihrem Heimatland am Horn von Afrika Reißaus genommen haben. Somalia bietet weiterhin keine sichere Ausgangslage, so dass eine Verlagerung von Dadaab über die Grenze kaum umsetzbar ist. Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks in Kenia gab an, bislang sei man über den Beschluss der Regierung nicht offiziell informiert worden, daher blieb dieses Dilemma ohne Kommentar.

In Kenia wird nach diesem Anschlag alles anders werden. Kenia erlebt jetzt einen Umbruchphase ähnlich „wie Amerika nach 9/11“, erklärte Ruto laut einer Pressemitteilung unter Bezugnahme auf die Anschläge vom 11. September 2001 in New York. „Wir müssen dieses Land sichern, was auch immer es kostet.“ So wird es auch eine große Mauer geben. Kenia hat die Errichtung einer 700 Kilometer langen Mauer entlang der gesamten Grenze zu Somalia in die Wege geleitet, um sich gegen den Einfall der Al-Schabaab zur Wehr zu setzen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

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