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Äthiopien: 3 Tage Staatstrauer für hingerichtete Christen

Meldung vom 22.04.2015

Das neueste Propagandavideo der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sorgt in aller Welt für Erschütterung. Der halbstündige Film dokumentiert, wie etwa 30 Äthiopier in Libyen religiös indoktriniert und dann umgebracht werden. Eine Gruppe wird in der Wüste durch einen Kopfschuss niedergestreckt, zahlreichen anderen wird am Strand die Kehle durchgeschnitten.

Als Grund für die Bluttat wird angeführt, dass die Toten der „feindlichen äthiopischen Kirche“ angehörten. Mit dem Adjektiv „feindlich“ umschreiben die Extremisten möglicherweise die Tatsache, dass die äthiopische Tewahedo-Kirche sich weigert, dem IS Tributgelder zu entrichten. Zu diesen Tributforderungen sehen sich die Islamisten berechtigt, denn im Koran gibt es Verse, die dazu auffordern, Andersgläubigen solche Zahlungen abzunötigen.

Äthiopien hat das Massaker auf das Schärfste verurteilt, wie auch die USA und andere Länder. Das Land hat eine dreitägige Staatstrauer für die 30 Christen äthiopischer Nationalität ausgerufen. In einer am Montag (20.04.2015) veröffentlichten Erklärung bezeichnete die Regierung das Massaker als eine „barbarische Tat“. Von Dienstag an standen die Flaggen in dem Land auf Halbmast. Damit beziehe man auch die Opfer von Gewalt in Südafrika ein. Dort sind Äthiopier bei ausländerfeindlichen Krawallen angegriffen worden.

In dem Video bezeichnet der IS die 30 Christen als „Kreuzritter“. Die Islamisten haben ihr Einflussgebiet im Irak und Syrien in den letzten Monaten beträchtlich erweitert und dort ein Kalifat ausgerufen, eine besondere Form eines islamischen Gottesstaates.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Reuters“, reuters.com

Schlagwörter: Äthiopien, Christen, Islamischer Staat, Staatstrauer, Hinrichtung, Mord, Video, Propagandavideo, Verfolgung, Islamisten, Extremisten, äthiopische Kirche, Massaker, Kreuzritter, Kalifat, Tribut