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Afghanistan: Deutscher Entwicklungshelfer in der Gewalt der Taliban

Meldung vom 27.04.2015

Ein deutscher Entwicklungshelfer wurde von den Taliban verschleppt. Stefan E. (37) wollte dort anpacken, wo Unterstützung am dringendsten benötigt wird. Dem sicheren und angenehmen Büro in Berlin erteilte er ein Absage und machte sich in die nordafghanische Provinz Kunduz auf.

Seit eineinhalb Jahren setzte sich der promovierte Wirtschaftswissenschaftler dort für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein. Er unterstützte die Afghanen dabei, lokale Regierungs- und Verwaltungsstrukturen zu entwickeln. Mitten in diesem Arbeitsprozess verschleppten ihn die radikalislamischen Taliban.

„Er wird von uns festgehalten“, gab ein Kämpfer namens Mullah Wali aus der Taliban-Gruppe des lokalen Kommandeurs Ghulam Hasrat bekannt. Bisher hätten die Islamisten noch nicht entschieden, was mit der Geisel geschehen werde.

Aus US-Sicherheitskreisen wurde verlautet, dass der Potsdamer Mitte April 2015 gemeinsam mit einem afghanischen Fahrer unterwegs nach Masar-i-Scharif war. Plötzlich wurden die beiden von einer Gruppe Männer angehalten, aus dem Fahrzeug gezerrt, zusammengeschlagen und mitgenommen.

Kurz danach lieferten die Angreifer den deutschen Entwicklungshelfer an die Taliban aus. Den afghanischen Fahrer dagegen habe man freigelassen. Ein lokaler Dorfvorsteher schildert die Lage: „Viele Ausländer haben sich den örtlichen Taliban-Gruppen angeschlossen. Sie sind besonders brutal, haben Erfahrung mit Anschlägen und der Entführung von Ausländern.“

Trotzdem entsendet die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit weiter Mitarbeiter in die Region, bringt den Bau von Straßen, Schulen und Brunnen voran und fördert die Einrichtung staatlicher Strukturen. Stefan E. hatte vor seinem GIZ-Einsatz in Asien, Kanada und in den USA Recherchen eingeholt und im März 2013 seine Doktorarbeit über das Staatswesen in Kambodscha abgegeben.

Ein Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt widmet sich derzeit der Entführung. Ein hochrangiger Polizist in Kunduz, der seinen Namen nicht genannt haben will, sagte: „Derzeit können wir nichts unternehmen, weil wir befürchten, sein Leben zu gefährden.”




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Bild“, bild.de

Schlagwörter: Afghanistan, Entführung, Verschleppung, Taliban, Entwicklungshelfer, GIZ, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Geisel, Gewalt, Kunduz, Kundus, Masar-i-Scharif