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Philippinen: Der Inselstaat nimmt Bootsflüchtlinge auf

 
Meldung vom 20.05.2015

Die Regierung der Philippinen hat die Aufnahme von Bootsflüchtlingen in Aussicht gestellt. Tausende Flüchtlinge befinden sich vor Malaysia, Indonesien und Thailand in Seenot: Kein Land will den verzweifelten Menschen Asyl gewähren. Nun signalisieren die Philippinen ein erstes Hilfsangebot.

Die philippinische Regierung hat mitgeteilt, dass sie Tausende Flüchtlinge an Land lässt, die vor den Küsten Thailands, Malaysias und Indonesiens auf Booten treiben. „Die Philippinen haben ihre humanitäre Hilfe auf die Bootsflüchtlinge ausgeweitet“, erklärte Herminio Coloma, ein Sprecher von Präsident Benigno Aquino. „Wir werden weiter unseren Anteil leisten, um Leben zu retten.“ Er erinnerte dabei an die Genfer Flüchtlingskonvention, der sich Manila angeschlossen habe.

Die Philippinen sind das erste Land in Südostasien, das sich um Bootsflüchtlinge kümmern will. Thailand, Malaysia, Indonesien haben zwar immer wieder Menschen aus den Fluten geborgen – aber nur vorübergehend. Sie wurden mit Nahrungsmitteln verpflegt und dann wieder in ihren unsicheren Booten aufs Meer zurückgeschickt.

Die malaysische Marine hatte bereits gewarnt, sie werde fortan alle vor der Küste aufgegriffenen Schiffe mit illegalen Migranten an Bord zurück in internationale Gewässer schleppen. In dem Land mit seinen etwa 30 Millionen Einwohnern haben nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen rund 150.000 Flüchtlinge bereits Aufnahme gefunden.

Menschenrechtler rechnen damit, dass sich noch Tausende Flüchtlinge auf dem Meer befinden. Vermutlich sind die Schiffe auf der Andamanensee, einem Randmeer des östlichen Indischen Ozeans. Wie viele Menschen genau dort treiben, ist unklar – im Gespräch sind mehr als 5.000 Menschen. Niemand weiß bisher, wie viele Flüchtlinge bereits ertrunken sind.

„Menschliches Pingpong über drei Banden“ bezeichnet Phil Robertson von Human Rights Watch die Tragödie, die sich vor den Küsten der drei südostasiatischen Länder abspielt. Keines will sich der Menschen auf den Booten erbarmen, also lässt man sie treiben. Die Flüchtlinge würden wie Spielbälle hin und her geschoben.

Die Botschaft aus Manila bietet nun einen Ausweg aus der Not. Joe Lowry, Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), bewertet es als ein „hoffnungsvolles Zeichen“. „Wir hoffen, dass die Regierungen in der Region ihr Spiel ebenfalls beenden“, meinte er. Die USA und die UN hatten sich zuvor an die südostasiatischen Staaten mit der Bitte gewandt, die Migranten zu retten und ihnen Obdach zu gewähren.

Allerdings ist die Strecke zu den Philippinen für viele Flüchtlinge noch weit, der Inselstaat befindet sich im westlichen Pazifischen Ozean, nordöstlich von Indonesien. Die Menschen drängen sich oft in einfache, überladene Schmugglerboote. Die Vorräte an Wasser und Essen sind begrenzt – und das, obwohl sich die Reise über Tage hinweg zieht. Zudem bricht an Bord der Boote immer wieder Gewalt aus.

Überlebende, die am Freitag (15.05.2015) vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra evakuiert wurden, bezeugten brutale Übergriffe. Rund hundert Menschen sind im Kampf um Nahrungsmittel ums Leben gekommen. Flüchtlinge seien demnach erstochen, erhängt oder ins Meer geworfen worden. Eine unabhängige Bestätigung solcher Berichte liegt allerdings nicht vor.

Ein Großteil der Flüchtlinge, die seit Wochen über das Meer Indonesien, Thailand und Malaysia erreichen wollen, zählt zu der ethnischen Minderheit der Rohingya aus Burma. Die staatenlose Volksgruppe wird verfolgt. Der andere Teil der Menschen versucht, dem Elend in Bangladesch zu entkommen. Es sind sogenannte Armutsflüchtlinge. Am 29. Mai 2015 wird in Thailand ein regionaler Gipfel zur Flüchtlingskrise zusammenkommen, Burma hat sein Kommen bereits abgesagt.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Philippinen, Flüchtlinge, Bootsflüchtlinge, Aufnahme, Benigno Aquino, Menschenrechte, Genfer Flüchtlingskonvention, Asyl, Evakuierung, Rettung, Seenot, Meer, Südostasien, Malaysia, Thailand, Burma, Bangladesch, Armutsflüchtlinge, Minderheit, Rohingya, Verfolgung, Migranten, Schmugglerboote, Vorräte, Nahrung, Wasser, Flüchtlingskrise, Marine, Küstenwache, Grenzen