Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Ergebnisse der Afghanistan-Konferenz in Den-Haag

 
Meldung vom 01.04.2009

Die Vereinigten Staaten und Iran sind in der gestrigen Afghanistan-Konferenz in Den Haag zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder in einen bilateralen Meinungsaustausch auf hoher Ebene getreten. Am Rande der Veranstaltung kam der amerikanische Afghanistan-Beauftragte Holbrooke mit dem stellvertretenden iranischen Außenminister Mehdi Achundsadeh zusammen. Außenministerin Clinton gab an, das Treffen sei „kurz und freundlich“ verlaufen.

Bundesaußenminister Steinmeier sicherte den USA auf der Konferenz zu, dass Deutschland weitere 50 Millionen Euro für die afghanische Armee bereitstellen und sich um den Ausbau des zivilen Luftverkehrs in dem Land kümmern werde. Die Regierung unter Präsident Obama, die den Dialog mit Teheran angeht, hatte sich dafür engagiert, dass Iran zu der Konferenz eingeladen wird. Vertreter von 72 Staaten und neun internationalen Organisationen reisten für die Konferenz nach Den Haag. Nur Usbekistan kam der Einladung nicht nach.

Frau Clinton teilte mit, das Treffen zwischen Holbrooke und Achundsadeh kam unvermittelt zustande. Sie schätze die Äußerungen des Iraners, der im Teheraner Außenministerium für die asiatisch-pazifische Region verantwortlich ist, als „vielversprechendes Zeichen für eine künftige Zusammenarbeit“ ein. Die Amerikaner händigten dem Iraner überdies einen Brief aus, in dem die Ausreise dreier amerikanischer Staatsbürger aus Iran verlangt wird.

Achundsadeh lobte in seiner Rede vor dem Plenum, dass nun die Nachbarstaaten stärker in die Stabilisierungsbemühungen in Afghanistan einbezogen werden sollen. Dies sei ein wichtiger Baustein der neuen amerikanischen Strategie. Er äußerte auch den Wunsch nach einer besseren Zusammenarbeit der Nachbarstaaten bei der Grenzsicherung, um den Drogenhandel einzudämmen. Achundsadeh bezweifelte allerdings den Erfolg der geplanten Truppenverstärkungen in Afghanistan. „Die Anwesenheit ausländischer Truppen hat die Lage im Land nicht verbessert, und es scheint, dass eine Erhöhung der Zahl ausländischer Soldaten sich ebenfalls als unwirksam erweisen wird.“ Die Vergrößerung der ausländischen Truppen bildet ein weiteres wichtiges Fundament der neuen amerikanischen Strategie.

Auf der Konferenz fand die neue amerikanische Strategie viel Beiklang. Frau Clinton erläuterte noch einmal die Grundzüge der Strategie, zu denen auch ein verstärktes Augenmerk auf Pakistan, der Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte, mehr Diplomatie sowie eine Stärkung von Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen in Afghanistan zählen sollen. „Geduld ist bitter, aber ihre Früchte sind süß“, zitierte sie ein afghanisches Sprichwort, um die Beteiligten zur Ausdauer zu ermutigen.

Frau Clinton legte die amerikanischen Pläne dar, wonach jeder afghanischen Armee- und Polizeieinheit ein ausländischer Ausbilder zur Verfügung gestellt werden müsse. Die Außenministerin gab auch an, wieviele afghanische Sicherheitskräfte bis 2011 einsatzbereit sein sollten. Es werden 134.000 Mann für die Armee und 82.000 Mann für die Polizei benötigt. Besonders die Korruption im Land bewertete Frau Clinton als einen „Krebs so gefährlich wie Al Qaida und die Taliban“. Amerika werde für die kommenden Wahlen in Afghanistan 40 Millionen Dollar zur Verfügung stellen.

Außenminister Steinmeier erklärte, dass die Bundesregierung insbesondere den Flughafen in Masar-i-Sharif zu einem zentralen Flughafen für den Norden ausstatten und für den Aufbau einer zivilen Luftraumüberwachung verantwortlich sein wolle. Außerdem will Deutschland in die Landwirtschaft und die Bewässerung des Landes investieren. Der afghanische Präsident Karsai zeigte sich erfreut über die neue Strategie, sprach von Fortschritten in seinem Land und dankte dem Ausland für seine Unterstützung.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Internationale Afghanistan-Konferenz in Den Haag




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, faz.net