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Afghanistan: Taliban attackieren Parlament in Kabul

Meldung vom 23.06.2015

Kein geringeres Ziel als das afghanische Parlament in Kabul haben sich die radikal-islamischen Taliban ausgesucht. Bei der Stürmung des Gebäudes wurde mindestens eine große Bombe zur Explosion gebracht. Bei den darauffolgenden Feuergefechten mit Sicherheitskräften wurden mindestens 18 Menschen verwundet. Schließlich gelang es der afghanischen Armee offenbar, alle Angreifer zu erschießen.

Bei den 18 Verletzten handelt es sich um Zivilisten, darunter zwei Frauen und zwei Kinder, wie das Gesundheitsministerium angab. Die Abgeordneten im Gebäude sind nicht zu Schaden gekommen, versicherte Ministeriumssprecher Mohammad Ismail Kahusi. Alle sieben Angreifer kamen ums Leben, erklärte der Sprecher. Das Parlament hatte sich versammelt, um die Nominierung des Verteidigungsministers Masum Staneksai zu bestätigen. Der Posten war seit neun Monaten unbesetzt.

Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, schilderte, nach der Explosion einer Autobombe vor dem Gebäude hätten Bewaffnete sich bemüht, auf das Gelände vorzudringen. Sie seien von Sicherheitskräften zurückgedrängt worden und hätten sich vermutlich in einen Rohbau in der Nähe verschanzt. Die Polizei habe diesen umzingelt.

Die Abgeordnete Sidika Mubares berichtete, das Parlament sei von einer schweren Explosion erschüttert worden. Glassplitter seien umhergeflogen und hätten einige Menschen verletzt. Der Sprengsatz wurde kurz nach der Ankunft von Staneksai gezündet, sagte sie. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah schwarzen Rauch vor dem Eingang des Gebäudes in die Höhe steigen. Krankenwagen rasten zum Unglücksort. Nur wenige Meter vom Attentatsort entfernt wurden Hunderte Kinder aus einer Schule evakuiert. In der Vergangenheit hatten die Taliban bereits mehrfach versucht, das Regierungsgebäude anzugreifen.

Auch in anderen Regionen sind die Taliban im Vormarsch. Nach heftigen Gefechten mit den örtlichen Sicherheitskräften brachten die Taliban am Montag (22.06.2015) zudem in der Provinz Kunduz im Nordosten Afghanistans einen zweiten Bezirk in ihre Gewalt. Die Aufständischen hätten den Bezirk Daschti Artschi von vier Seiten gestürmt, so dass die 150.000 Einwohner nicht mehr entweichen konnten, sagte der Vorsitzende des Provinzrates, Mohammad Jussuf Ajubi. Die Sicherheitskräfte mussten viele Tote beklagen. Die Taliban bestätigten die Besetzung des Bezirks.

Bereits am Sonntag hatten die Taliban die Gegend Chardara erobert. Nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan Ende letzten Jahres fällt es der örtlichen Armee und Polizei schwer, sich gegen die islamistischen Taliban zu verteidigen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Deutschlandfunk“, dradio.de

Schlagwörter: Afghanistan, Taliban, Parlament, Stürmung, Kabul, Angriff, Autobombe, Explosion, Verletzte, Feuergefechte, Abgeordnete, Verteidigungsminister, Masum, Staneksai, Sicherheitskräfte, Attentat, Kunduz, Eroberung, Daschti Artschi, Chardara