Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Weltfinanzgipfel in London einigt sich auf schärfere Kontrollen

 
Meldung vom 02.04.2009

Der G-20-Gipfel in London konnte sich offenbar auf eine schärfere Kontrolle der Finanzmärkte einigen. Teilnehmer gaben an, Deutschland und Frankreich hätten sich mit ihrem Standpunkt weitgehend durchgesetzt. Zu dem Gipfel versammelten sich die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

Die Verhandlungen beim Weltfinanzgipfel in London scheinen Ergebnisse zu erzielen, die ganz im Sinne Deutschlands und Frankreichs sind. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy forderten, dass die Formulierungen für eine grundlegende Reform der Finanzmärkte im Abschlussdokument schärfer gefasst werden.

Auch sollen Steueroasen künftig auf eine sogenannte schwarze Liste gesetzt werden. Der britische Finanzstaatssekretär Stephen Timms teilte mit, Großbritannien gehe davon aus, dass so eine Liste eingeführt und Sanktionen ermöglicht werden. Der jüngste Entwurf für die Abschlusserklärung des Gipfels beinhaltet zudem die Maßnahme, die Mittel des Internationalen Währungsfonds auf 750 Milliarden Dollar zu verdreifachen. Damit sollen die krisenbedrohten Länder aufgefangen werden. Darüber hinaus soll dem IWF gestattet werden, bei Bedarf zusätzliche Kredite aufzunehmen, hieß es aus Teilnehmerkreisen.

Viele Schwellen- und Entwicklungsländer sind in einen Engpass geraten, weil in den vergangenen Monaten Kapitalanleger ihr Geld abgezogen haben. Dieses Geld fehlt nun im Wirtschaftskreislauf. Zuletzt berieten die G-20-Vertreter über ein Paket zur Finanzierungshilfen für Handelsaktivitäten in Höhe von 250 Milliarden Dollar. Damit soll der weltweite Handel, der in diesem Jahr deutlich einbrechen dürfte, gestützt und normalisiert werden. Für Deutschland, den weltweit größte Exporteur von Gütern, wäre dies eine gute Entscheidung.

Deutschland und Frankreich hatten unmittelbar vor dem Gipfel verstärkt Druck auf die 20 teilnehmenden Staaten ausgeübt, um möglichst weitgehende Reformvereinbarungen treffen zu können. „Wir wollen Ergebnisse, die die Welt verändern“, erklärte Merkel. Dieses Gipfeltreffen sei eines der wichtigsten, die es je gegeben habe. Was jetzt nicht beschlossen werde, könne auch innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht mehr angegangen werden.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte während des Treffens noch einmal unterstrichen, dass die weltweiten Finanzmärkte stärker reguliert werden müssten. Kein Markt dürfe mehr unbeaufsichtigt agieren, so Steinbrück. Diese Maßnahme sei das wichtigste Ziel des Gipfels. Auch die Briten und Amerikaner könnten mehr und mehr erkennen, dass sich die bisherigen Exzesse an den Finanzmärkten nicht wiederholen dürften. Die Staats- und Regierungschefs hatten am Morgen noch mit großen Meinungsverschiedenheiten zu ringen und die ungelösten Probleme in die abschließenden Beratungen getragen. Es seien immer noch Streitpunkte vorhanden, hatte der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson zugegeben. Das Gipfeltreffen wird mit mehreren Pressekonferenzen abgeschlossen.

Die G-20 hatte die Weltfinanzreform bereits im November bei einem ersten Spitzentreffen in Washington umrissen. Allerdings waren damals keine wirklich weitreichenden Entscheidungen getroffen worden. Wie aus den Teilnehmerberichten hervorgeht, wird wahrscheinlich noch in diesem Jahr ein dritter G-20-Gipfel organisiert werden.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 G 20 suchen nach Lösungen für Finanzkrise




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Stern“, stern.de