Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Afghanistan: Opium-Anbau boomt

Meldung vom 29.06.2015

Der Drogenanbau in Afghanistan hat ein unaussprechliches Ausmaß erreicht. Die UN hat ihren jährlichen Weltdrogenbericht herausgegeben: 187.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr an Suchtfolgen ums Leben.

Der Weltdrogenbericht der UN bringt erneut eine düstere Verkettung von Drogen-Produktion, Schmuggel, Konsum und Leid ins Bewusstsein. Die Drogen-Anbaufläche nimmt stetig zu. Und es sind nicht ausreichend Gelder vorhanden, um gegenzusteuern.

Der Anbau von Schlafmohn zur Produktion von Opium und Heroin hat nach Angaben der Vereinten Nationen alles Bisherige übertroffen. In Afghanistan, Laos und Myanmar wächst der Mohn inzwischen auf fast 350.000 Hektar, heißt es in dem am Freitag (26.06.2015) in Wien vorgestellten Weltdrogenbericht.

Dabei bleibt Afghanistan mit 224.000 Hektar die bei Weitem der größte Opium-Produzent weltweit – das ist eine Fläche fast so groß wie das Saarland. „Der Anbaurekord bei Mohn in Afghanistan ist eine enorme Herausforderung für das Land und die internationale Gemeinschaft“, lautet eine Schlussfolgerung in dem Bericht. Afghanistan liefert rund 80 Prozent des Rohopiums weltweit, das den Grundstoff für Heroin darstellt.

Die Bundesregierung sieht angesichts dieser Entwicklung keine andere Lösung, als legale Alternativen zum Drogenanbau zu unterstützen. „Deutschland ist eines der Hauptkonsumentenländer von illegalen Drogen aus Entwicklungsländern“, gibt Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zu. „Die Menschen dort brauchen dringend Alternativen. Es geht um Kaffee und Kautschuk, statt Koka; es geht um nachhaltige Landwirtschaft und eine umfassende ländliche Entwicklung.“

Die Zahlen im UN-Bericht lassen jedoch Skepsis aufkommen, ob die Ursachen des Drogenanbaus wirklich effektiv bekämpft werden können. Zwischen 2009 und 2013 hätten die Industrieländer ihre Gelder für entsprechende Alternativ-Agrar-Programme um 71 Prozent gekürzt. „Leider zeigt der Weltdrogenbericht, dass die politische Unterstützung für Alternativ-Entwicklungen und die finanzielle Hilfe nicht zusammenpassen“, meinte Yury Fedotov, Direktor beim UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC.

Weltweit hat sich an der Zahl der Drogenkonsumenten wenig verändert: Nach UN-Schätzungen haben im vergangenen Jahr rund 246 Millionen Menschen illegale Drogen konsumiert. Regelrecht drogenabhängig oder durch die Drogen krank seien etwa 27 Millionen Menschen. Rund 1,65 Millionen Drogenabhängige seien zudem noch mit HIV infiziert. „Eine nicht hinzunehmende Zahl von Drogennutzern stirbt vorzeitig – allein 2014 waren es 187.000“, lautete es.

Bei dem Transport von Drogen sei Afrika als Transitland nicht zu unterschätzen. Schmuggler würden die Ware auf kleinen Booten nach Ostafrika transportieren. Die Behörden hätten im Jahr 2014 in Booten auf dem Indischen Ozean 2.200 Kilo Heroin beschlagnahmt.




Quelle: „Lausitzer Rundschau“, www.lr-online.de

Schlagwörter: Afghanistan, Drogen, Drogenanbau, Schlafmohn, Rohopium, Opium, Heroin, Anbaufläche, UN, Weltdrogenbericht, Sucht, Transitland, Gerd Müller, Entwicklungsminister, Schmuggel, Drogenkonsum, Alternativ-Agrar-Programme