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Indien: Wertvolle Töchter – Neues Signal mit der Selfie-Aktion „Meine Tochter und ich“

Meldung vom 02.07.2015

Wer in Indien als Mädchen auf die Welt kommt, hat es schwer. Es ist bekannt, dass zahlreiche Mädchen gleich nach der Geburt getötet werden. Auch kommt es immer wieder zu Abtreibungen von weiblichen Föten. Generell wird ihnen in der indischen Gesellschaft ein sehr geringer Wert beigemessen.

Eine Selfie-Aktion (Selfie = ein Foto, das man mit dem Handy von sich selbst aufnimmt) soll jetzt zum Umdenken anregen. Die Aktion könnte ein wichtiger Baustein dafür sein, gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Zahllose Väter aus Indien speisen unter dem Kennwort #SelfieWithDaughter (Selfie mit Tochter) Fotos von sich und ihren Töchtern ins Netz ein. Der indische Premierminister Narendra Modi hat sein Land zu der Aktion über Radio und Twitter aufgefordert.

Die meisten indischen Eltern wünschen sich sehnlichst, dass ihr Nachwuchs männlich ist. Zahllose Mädchen werden illegal abgetrieben oder als Babys getötet. Mädchen werden von ihren Eltern schlecht behandelt und nicht zu Schule geschickt. Die meisten Frauen werden gesellschaftlich diskriminiert. Immer wieder berichten Medien über Vergewaltigungen. Auch Säure-Angriffe sind in Indien keine Seltenheit. Dabei schüttet ein eifersüchtiger Mann einer Frau Säure ins Gesicht, um sich zu rächen. Die Frauen, die dabei mit dem Leben davonkommen, sind für den Rest ihres Lebens völlig entstellt. Eine Selfie-Aktion will nun ein deutliches Gegen-Signal setzen.

Haryana in Indien ist einer der Bundesstaaten, der die niedrigste Geburtenrate von Mädchen im ganzen Land aufweist. Auf 1.000 Jungen gibt es hier gerade einmal 877 Mädchen. Sunil Jaglan, der Vorsteher des Dorfes Biwipur in Haryana, appellierte an die Väter des Ortes, ihm per WhatsApp Fotos von sich und ihren Töchtern zu senden. Die schönsten Bilder wurden mit einer Gewinnsumme von 2.100 Rupien ausgezeichnet, was umgerechnet 30 Euro sind. Seine Kampagne hatte durchschlagenden Erfolg. Aus ganz Indien bekam Jaglan insgesamt 794 Bilder, die Väter und auch Mütter mit ihren Töchtern darstellten und so darauf hinweisen, dass ihre Töchter für sie genau so wertvoll sind wie Söhne.

Als Indiens Premierminister Narendra Modi von der Aktion erfuhr, machte er Werbung für sie über das Radio. Er wandte sich an die Väter in ganz Indien, über Twitter bei der Fotoaktion mitzumachen. Der Politiker hat es sich seit Beginn seiner Amtszeit verstärkt zur Aufgabe gemacht, den gesellschaftlichen Stellenwert von Mädchen und Frauen Indiens zu verbessern. Unter #SelfieWithDaughter haben sich mittlerweile unzählige Bilder von stolzen Vätern und Müttern mit ihren Töchtern angesammelt. Modi kommt diese Aktion gerade recht, denn sie unterstützt seine Kampagne „Beti bachao, Beti Padhao“ („Schütze die Tochter, bilde die Tochter“). Damit will er gegen die niedrige Geburtenrate von Mädchen vorgehen und ihnen bessere Bildungschancen bieten.

„Ich vergesse all meine Probleme, wenn ich meine Süße sehe“, versichert ein Vater auf dem Bild mit seiner kleinen Tochter. „Mein besonderes Geschenk Gottes in meinem Selfie“, meint ein anderer.

Die Aktion hat so großen Anklang gefunden, dass nicht nur Bilder aus Indien bei Twitter eingegeben werden, sondern sogar Väter aus der ganzen Welt daran teilnehmen. Sicher wird dieser Aufruf nicht alles mit einem Schlag verändern – aber die Kampagne kann vielleicht ein Stück weit dazu beitragen, den Wert der Mädchen und Frauen in der indischen Gesellschaft besser wahrzunehmen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Indien, Frauen, Mädchen, Frauenrechte, Selfie, Selfie-Aktion, SelfieWithDaughter, Narendra Modi, Aktion, Aufruf, WhatsApp, Fotos, Bilder, Väter, Töchter, Wert, Diskriminierung, Vergewaltigung, Abtreibung, Geschlechter, Gender, Internet, Biwipur, Haryana, Kampagne, Bildung