Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Kenia: Größtes Flüchtlingslager der Welt soll geschlossen werden

 
Meldung vom 22.07.2015

Das größte Flüchtlingslager der Welt liegt in Kenia. Doch nun droht Dadaab, so sein Name, die Schließung. Die kenianische Regierung ist davon überzeugt, dass die Terrorgruppe Al-Schabaab das Flüchtlingslager als Basis für ihre Angriffe nutzt.

Nach Sonnenaufgang rezitiert Bashir Bilal Koranverse, ein Kreis von Kindern hat sich um ihn gebildet. Als er vor fünf Jahren aus Somalia im Flüchtlingslager Dadaab Schutz suchte, fand er hier im benachbarten Kenia bessere Bildungsmöglichkeiten vor als in seiner Heimat. Bashir Bilal ist hier so etwas wie ein Lehrer. Er sagt: „Hier haben die Kinder bessere Möglichkeiten, eine Koranschule zu durchlaufen und sogar einen höheren Bildungsgrad zu erreichen. In Somalia werden sie einfach Bauern.“

Seit dem Bürgerkrieg in Somalia Anfang der 90er Jahre bietet Kenia Menschen aus dem östlichen Nachbarland Zuflucht. Heute ist Dadaab so groß wie eine Stadt und hält mit mehr als 350.000 Bewohnern den traurigen Rekord als größtes Flüchtlingslager der Welt. Doch nach 25 Jahren sieht das Lager dem Ende entgegen: Die kenianischen Behörden wollen es schließen, da sie dort Kämpfer der Al-Schabaab vermuten.

Ein Verwaltungsmitarbeiter von Dadaab, Albert Kimathi, ist sich sicher: „Glauben Sie nicht, dass Dadaab ein sicherer Ort ist, nur weil er noch nicht angegriffen wurde, so wie Nairobi oder Mombasa. Nein, dies ist eine Brutstätte, ein Trainingsgebiet und Umschlagplatz, um Kenianer unten in Nairobi zu treffen.“

Die Bewohner widersprechen diesen Verdächtigungen. Yakub Abdi, Bewohner des Flüchtlingslagers Dadaab, betont: „Die Regierung sagt, dass Dadaab ein Rekrutierungsort für Extremisten ist. Das sagen sie nur, weil sie Angst haben. Aber hier wird niemand angeworben.“

Zwar hausen die Menschen in provisorischen Hütten und sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Aber dennoch hat sich in Dadaab eine kleine Wirtschaftsinfrastruktur gebildet. Ali Saha unterhält hier ein Internet-Café. Er meint: „Ich muss lernen, um meiner Gemeinde in Somalia zu helfen. Eines Tages will ich mit meiner Bildung zurück nach Somalia und mein Land wieder aufbauen.“ Aber bis es so weit ist, müssen Ali und hunderttausende andere Menschen im weltgrößten Flüchtlingslager um ihre Zukunft bangen, denn was aus Dadaab wird, ist ungewiss.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de

Schlagwörter: Kenia, Flüchtlingslager, Dadaab, Schließung, Terror, Al-Schabaab, Al-Shabab, Flüchtlinge, Somalia, Attentate, Brutstätte