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Kenia: Barack Obama umjubelt

 
Meldung vom 31.07.2015

Bei seinem Staatsbesuch in Kenia wurde US-Präsident Barack Obama umjubelt, obwohl er auch Ermahnungen für die Kenianer mit im Gepäck hatte. Zum Abschluss seines Besuchs dort rief er die Kenianer dazu auf, die Missstände im Land anzugehen. Unter anderem wandte er sich ohne Umschweife gegen die Benachteiligung von Frauen. „Frauen als Bürger zweiter Klasse zu behandeln, ist eine schlechte Tradition. Sie muss sich verändern. Sie hält Euch zurück“, warnte Obama bei einer Rede in Nairobi am Sonntag (26.07.2015).

Für häusliche Gewalt, Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratungen Minderjähriger und Vergewaltigung könne man die Traditionen nicht als Rechtfertigung heranziehen. Wenn Kenia als Land vorwärts kommen wolle, müssten Frauen dieselben Entfaltungsmöglichkeiten eingeräumt werden wie Männern.

Auch der in weiten Teilen der Gesellschaft tolerierten Korruption müsse der Kampf angesagt werden. „Korruption kostet die Kenianer jedes Jahr 250.000 Jobs“, verdeutlichte Obama. „Jeder als Bestechung gezahlte Schilling könnte in der Tat in die Tasche von jemandem gesteckt werden, der einen Tag ehrliche Arbeit verrichtet.“ Ohne Gegenmaßnahmen werde die Korruption Kenia in seiner Entwicklung bremsen. Die rund 5.000 Zuschauer in einer Sportarena belohnten Obamas Rede mit stürmischem Applaus.

Obwohl das Land sich wirtschaftlich mausere, seien Chancen und Erfolg immer noch ungleich verteilt. Mehr als 40 Prozent der Kenianer fristen nach UN-Angaben ein Dasein unterhalb der Armutsgrenze von 1,25 Dollar am Tag, jeder vierte Kenianer hat keine Arbeit. „Kenia ist an einem Scheideweg – ein mit Risiken aber auch mit enormen Versprechen gefüllter Moment“, meinte Obama. Nun müssten die Kenianer selbst aktiv werden. „Zu lange haben viele außerhalb nach Rettung gesucht und sich darauf konzentriert, dass jemand anderes die Schuld an den Problemen in diesem Land trägt.“

Tausende hatten sich vor der Arena im Nordosten der Hauptstadt versammelt. „Präsident Barack hat eine Vision für Afrika“, meinte der 17-jährige Moses Mungai aus dem Nyandarua-Bezirk im Osten des Landes. „Als Schüler fühlte ich mich ermutigt, dass die Zukunft Afrikas in uns selbst liegt und wir nicht auf westliche Ländern warten, uns selbst zu verändern.“ Obamas kurze aber intensive Präsenz in dem Land werde noch für Jahre Auswirkungen auf die Kenianer haben.

Die zu den Massai gehörende Rhoda Naserian war begeistert, dass Obama die Ungleichbehandlung von Frauen zum Thema machte. „Ich komme aus einer Minderheiten-Gemeinde, die Genitalverstümmelung an Frauen und Hochzeiten von Minderjährigen praktiziert“, betonte die 21-Jährige. „Diese Probleme müssen angesprochen und ernst genommen werden.“

Auch das Vorgehen gegen die islamistische Al-Schabaab-Miliz, die in den vergangenen zwei Jahren mehr als 500 Menschen ermordet hat, stellt für Obama eine Priorität dar. Gewaltbereite Extremisten wollten die Kenianer entzweien und den Staat destabilisieren. „Terroristen, die Chaos säen wollen, muss mit Gewalt begegnet werden.“ Die USA seien ein zuverlässiger Partner für Kenia, um die Gefahr durch Terroristen einzudämmen.






Quelle: „Türkischer Rundfunk“, www.trt.net.tr

Schlagwörter: Kenia, Barack Obama, Staatsbesuch, Rede, Arena, Nairobi, Ermahnungen, Frauen, Traditionen, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung, Vergewaltigung, Korruption, Gleichberechtigung, Geschlechter, Diskriminierung, Gender, Terrorismus, Al-Schabaab, Al-Shabab