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Mexiko: Kritischer Journalist gefoltert und umgebracht

 
Meldung vom 04.08.2015

Journalisten in Mexiko führen ein gefährliches Leben. Immer wieder werden Reporter entführt und ermordet, manchmal von der Drogenmafia, manchmal ist nicht klar, ob nicht auch politische Kreise dahinterstecken. Selbst die Hauptstadt bietet keine Gewähr auf Schutz.

In Mexiko ist ein Fotojournalist zusammen mit vier weiteren Menschen brutal umgebracht worden. Die Leichen von Rubén Espinosa und vier Frauen seien in einer Wohnung in einem Mittelklasse-Viertel in Mexiko-Stadt aufgefunden worden, gab die regierungskritische Zeitschrift Proceso am Samstagabend (01.08.2015) bekannt.

Der 32 Jahre alte Journalist, der für Proceso, die lokale Nachrichtenagentur AVC und die Fotoagentur Cuartoscuro tätig war, machte vor allem soziale Proteste zum Thema. „Zum tausendsten Mal fordern wir ein Ende der Aggressionen gegen Journalisten“, empörte sich AVC. „Nicht einer mehr!“

Bei zwei der Frauen handelt es sich laut dem Bericht von Proceso um Kolleginnen von Espinosa, eine weitere konnte man als die Hausangestellte identifizieren. Zwei seien nackt und gefesselt gewesen. Die Körper waren von Folterspuren gekennzeichnet. Espinosa hätte Schläge einstecken müssen und sei dann mit zwei Schüssen niedergestreckt worden.

Zuletzt war Espinosa in seiner Heimat Veracruz im Osten des Landes von Unbekannten attackiert und bedroht worden. Daraufhin suchte er Zuflucht in der Hauptstadt. „Wir sehen mit Besorgnis, dass Mexiko-Stadt kein sicherer Zufluchtsort für vertriebene Journalisten mehr ist“, kommentierte die Journalisten-Organisation Artículo 19 den Mord.

In Mexiko werden immer wieder Journalisten ermordet. Seit 2007 wurden nach Angaben des Committee to Protect Journalists (CPJ) über 50 Medienschaffende umgebracht oder sie verschwanden einfach. Die Taten kamen nur selten zur Aufklärung. Auf der Weltrangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen rangiert Mexiko auf Platz 148 von 180 Staaten.

Der Bundesstaat Veracruz an der Golfküste ist eine besonders riskante Region für Medienschaffende. Verbrechersyndikate, aber auch staatliche Sicherheitskräfte schikanieren dort immer wieder Reporter. Vier Journalisten kamen laut CPJ seit 2011 wegen ihrer Arbeit in Veracruz ums Leben, drei weitere werden vermisst. Sechs Reporter starben unter ungeklärten Umständen.

„Der Mord an Rubén Espinosa ist ein weiterer Meilenstein der Gewalt gegen die Presse“, lautet es in der Mitteilung von Artículo 19. Die Gruppe appellierte an die Behörden, nach den Tätern zu fahnden und für den Schutz von Journalisten einzustehen. Nach dem Tod des Journalisten sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen und haben gegen die Bedrohung der Meinungs- und Pressefreiheit und die Gewalt gegen Journalisten demonstriert.






Quelle: „Sächsische Zeitung“, www.sz-online.de

Schlagwörter: Mexiko, Journalist, Reporter, Fotojournalist, Rubén Espinosa, Mord, tot, ermordet, Drogenmafia, Regierung, Opposition, Kritischer Journalismus, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Kolleginnen, Medienschaffende, Folter, Schikane, Einschüchterung, Veracruz, Presse, Demonstration, Proteste, Hauptstadt, Schutz