Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Haiti: Chaotische Wahlen besser als keine Wahlen!

 
Meldung vom 10.08.2015

Mit vier Jahren Verspätung – Die Wahlen in Haiti verliefen chaotisch, aber sie fanden statt. Endlich durften die Menschen in Haiti ein neues Parlament wählen. Doch Unruhen überschatteten das Ereignis. Nach Medienberichten kamen dabei drei Menschen ums Leben. 26 Wahllokale mussten vorzeitig ihre Türen schließen.

Fünf Jahre nach dem schweren Erdbeben in Haiti haben die Menschen erstmals wieder für ein neues Parlament gestimmt. Der Urnengang lief aber nicht gewaltfrei ab. 9.000 Polizisten überwachten die Wahlen. Trotzdem starben bei Ausschreitungen nach Angaben des Radiosenders Radio Metropole Haiti drei Menschen.

Für den Ausbruch von Gewalt gab es eine Reihe von Ursachen: So sind die Menschen schon seit Jahren unzufrieden mit ihrer Regierung. Die politische Lage in dem Land ist heikel. Bis heute leidet es unter den Nachwirkungen von dem schweren Erdbeben im Jahr 2010. Der Wiederaufbau zieht sich in die Länge. Immer wieder gingen die Menschen in den letzten Monaten aus Wut über die Regierung auf die Straße. Die Menschen wünschen sich, dass die Regierungsspitze abdankt und ihren Platz einer neuen abtritt. Jahrelang erwies sie sich als unfähig, Wahlen zu organisieren. Jetzt soll alles in diesem Jahr stattfinden: Parlaments-, Präsidenten- und Kommunalwahlen.

Trotz jahrelanger Verspätung ist auch diese Wahl sehr schlecht vorbereitet gewesen. So haben die Wähler erst am Mittwoch (05.08.2015) Kenntnis davon erhalten, wo sie ihre Stimme am Wochenende abgeben können. In einem Land, in dem die Hälfte der Menschen des Lesens und Schreibens nicht mächtig ist, ist das viel zu spät. Weitere Verwirrung stiftete die hohe Zahl der erst kurzfristig zugelassenen Kandidaten und Parteien: Kaum jemand hatte einen Durchblick in dem Dickicht.

Weitere Störungen im Wahlablauf sorgten ebenfalls für Unmut. In einigen Wahllokalen waren zu wenig Stimmzettel vorhanden, es wurden unvollständige Wählerlisten gemeldet. Das heißt, Wähler hatten sich registrieren lassen, standen dann aber auf keiner Wählerliste. Zahlreiche Wahllokale ließen die Menschen erst mit Verspätung ein.

Trotz der Zwischenfälle stufte die Leiterin der EU-Wahlbeobachtermission, Elena Valenciano, den Wahlverlauf als „fast normal“ ein. Am kritischsten sah die Wahlbeobachterin die geringe Wahlbeteiligung. Umfragen zufolge gaben nur 15 Prozent der mehr als fünf Millionen wahlberechtigten Haitianer ihre Stimme ab. Sie entschieden über ein neues Abgeordnetenhaus und zwei Drittel der Senatssitze.

Es wird einige Tage dauern, bis die Ergebnisse der Wahl ausgewertet sind. Viele Bürger wünschen sich nichts sehnlicher als stabilere politische Verhältnisse.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Haiti, Wahl, Parlamentswahl, Chaos, Unruhen, Gefechte, Gewalt, Wahlablauf, Wähler, Wählerlisten, Wahlbeteiligung, Regierung, Michel Martelly, Stimme, Urnengang, Verspätung, Erdbeben, Armut, Wiederaufbau