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Afghanistan: Anschlagserie – Der neue Taliban-Chef demonstriert seine Macht

 
Meldung vom 12.08.2015

Kabul wurde von einer blutigen Anschlagserie erschüttert. Zudem haben die Taliban nach einem öffentlichen Schauprozess eine 27-jährige Frau erhängt. Bei den Attentaten der Islamisten starben Dutzende Zivilisten. Experten sehen den extremen Anstieg an Gewalt als Machtdemonstration von Mullah Akhtar Mansur, dem neuen Taliban-Anführer.

Taliban-Kämpfer haben nach Regierungsangaben eine 27-jährige Mutter wegen einer angeblichen außerehelichen Beziehung in der nordostafghanischen Provinz Badachschan vor anwesender Öffentlichkeit exekutiert. Die Frau sei von einem Taliban-Gericht im Unruhedistrikt Wardudsch schuldig gesprochen worden, erklärte ein Sprecher der Provinzregierung am Sonntag (09.08.2015). Die Mutter dreier Kinder sei daraufhin am Samstag vor ihrem Ehemann, ihrer Familie und anderen Bewohnern des Dorfes Teergaran erhängt worden. Die radikalislamischen Taliban bezogen keine Stellung dazu. Die Bundeswehr hatte im Jahr 2012 die Provinz Badachschan verlassen.

Die Sicherheitslage in Afghanistan hatte sich in den vergangenen Tagen dramatisch verschlechtert; die Taliban haben mit mehreren Selbstmordattentaten ein Blutbad in Kabul angerichtet. Am Freitag (08.08.2015) wurde die Hauptstadt von drei Anschlägen heimgesucht, dabei starben mindestens 51 Menschen. Es war die schlimmste Anschlagsserie in Kabul seit Dezember 2011, als mehr als 50 Menschen bei einem Selbstmordanschlag ums Leben kamen. Im Visier der Attentäter standen eine Polizeiakademie und ein US-Militärstützpunkt. Es kam zu vielen toten Zivilisten und Polizeianwärtern. Zudem starb ein Soldat der NATO-Mission Resolute Support. Insgesamt wurden mehr als 240 Menschen verwundet.

Zusätzlich haben die Taliban am Wochenende im früheren Bundeswehr-Einsatzgebiet in Nordafghanistan ein Attentat verübt: Mindestens 21 Menschen wurden in der Provinz Kunduz in den Tod gerissen, als sich ein Selbstmordattentäter am Samstagabend im Distrikt Chanabad in die Luft sprengte. Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums waren ausschließlich Zivilisten unter den Opfern, laut örtlichen Behörden- und Polizeivertretern handelte es sich um Angehörige einer Anti-Taliban-Miliz.

Die Anschläge kamen direkt nach der Bekanntgabe des Todes des langjährigen Taliban-Anführers Mullah Omar. Die Brutalität der neuen Gewaltwelle wird der Machtergreifung des neuen Taliban-Chefs Mullah Akhtar Mansur zugeschrieben. Es gab wohl interne Streitigkeiten unter den Taliban. Einige Gruppierungen verweigern Mansur die Gefolgschaft. Die aktuelle Gewalteskalation ist nach Ansicht von Politikwissenschaftlern auf die Bemühung Mansurs zurückzuführen, die Basis auf seine Seite zu bringen und vom internen Machtkampf abzulenken. Der Militärexperte Mirsa Mohammed Jarmand in Kabul betonte: „Die neue Angriffswelle zeigt, dass Mullah Mansur nicht besser ist als Mullah Omar.“






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Anschläge, Anschlagserie, Gewalt, Sicherheitslage, Kabul, Frau, erhängt, Hinrichtung, Ehebruch, Taliban, Taliban-Chef, Mullah Akhtar Mansur, Mullah Omar, Machtdemonstration, Strategie, Kunduz, Chanabad, Streitigkeiten